Auf den ersten Blick sieht Magawa aus wie jede andere Ratte. Doch Magawa, der aus Tansania stammt, hat eine besondere Fähigkeit: Er kann Landminen aufspüren. Für seine "lebensrettende Einsatzbereitschaft bei der Lokalisierung und Beseitigung tödlicher Landminen in Kambodscha" erhielt er jetzt die Goldmedaille der britischen Tierschutzorganisation People’s Dispensary for Sick Animals.

Magawa (offizieller Jobtitel: HeroRAT) wiegt 1,2 Kilo und ist 70 Zentimeter groß, also gerade leicht genug, um Minen nicht auszulösen. In seiner fünfjährigen Berufslaufbahn als ausgebildete Suchratte spürte er bereits 39 Landminen und 28 nicht explodierte Sprengkörper auf. Ausgebildet wurde er von der belgischen Organisation APOPO, die seit den 1990er-Jahren Ratten darauf trainiert, Landminen aufzuspüren. Um ein Feld in Tennisplatzgröße zu durchsuchen, braucht Magawa nur 30 Minuten. Ein Mensch mit Metalldetektor würde laut APOPO bis zu vier Tage für diese Fläche benötigen.

Erste ausgezeichnete Ratte

"Diese Medaille zu erhalten, ist wirklich eine Ehre für uns", erklärte Christophe Cox, Chef von APOPO, gegenüber der Nachrichtenagentur Press Association. "Aber es ist auch toll für die Menschen in Kambodscha und alle Menschen auf der ganzen Welt, die unter Landminen leiden." Schätzungen zufolge gibt es weltweit noch etwa 80 Millionen unentdeckte aktive Landminen.

Die Goldmedaille der britischen Tierschutzorganisation People’s Dispensary for Sick Animals wird seit 2002 vergeben und ging bisher ausschließlich an Hunde. Damit ist Magawa die erste Ratte unter den 30 tierischen Preisträger*innen.

Hier könnt ihr euch Magawa in Aktion anschauen (ab etwa 6:30 Minuten):

mz