Weltweit gedenken Menschen der Opfer des Anschlags am Atatürk Flughafen von Istanbul. Berlins Brandenburger Tor leuchtete in den Farben der türkischen Nationalflagge.

In Washington zündeten Hunderte Kerzen in Anteilnahme für die Hinterbliebenen an.

Auch die türkische Community in New York zeigte ihre Solidarität.

Die Lichter des Empire State Buildings erloschen.

Drei Täter, 42 Tote und 239 Verletzte

In diesem Jahr wurden fünf große Anschläge in Istanbul begangen. In diesem Monat sind es allein zwei: Nach den Anschlägen am 6. und 17. Juni in der Innenstadt Istanbuls trifft es die türkische Hauptstadt ein drittes Mal.

In der vergangenen Nacht gegen 22 Uhr sprengten sich am drittgrößten Flughafen Europas drei Selbstmordattentäter in die Luft. Nach Angaben des türkischen Ministerpräsidenten Binali Yildirim seien sie zunächst mit dem Taxi zum Flughafen gefahren.

Wie Zeit Online berichtete, betraten die Täter gemeinsam, bewaffnet mit Kalaschnikows und Handfeuerwaffen, das Terminal für Ankünfte. Als der erste Mann den Termin betrat, schoss er unvermittelt um sich und sprengte sich nahe des Sicherheitschecks in die Luft. Der zweite Angreifer zündete seinen Sprengstoff im Bereich der Abflüge, der dritte draußen vor dem Terminal – als Menschen in Panik das Flughafengebäude verließen.

Die dpa meldet, dass die Zahl der Todesopfer laut Istanbuler Gouverneursamt auf 42 gestiegen ist. 239 Menschen wurden verletzt. Mindestens 13 der Opfer seien Ausländer, die anderen Todesopfer seien nach Angaben der Regierung türkische Staatsbürger. Deutsche sollen nicht darunter sein.

Flugverkehr wieder in Betrieb

Der Flugverkehr wurde vorübergehend komplett eingestellt, Passagiere wurden ins Hotel gebracht. Es herrschte offenbar großes Chaos.

Mittlerweile ist der Flugverkehr wieder eingeschränkt in Betrieb. Der Stern meldete, dass heute morgen der erste Flieger vom Flughafen Berlin-Tegel wieder in Richtung Istanbul startete. Flughafensprecher Lars Wagner bestätigte der Deutschen Presse-Agentur den Abflug.

IS als vermutliche Drahtzieher

Bisher hat sich noch keiner zu den Anschlägen bekannt. Doch Yildirim gab weiterhin bekannt, dass erste Hinweise auf den "Islamischen Staat" (IS) als Drahtzieher hinweisen würden. Auch die TAK - eine Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK - wird verdächtigt, das Attentat womöglich verübt zu haben.

Stellungnahme

Nach und nach solidarisieren sich immer mehr Länder, darunter auch der italienische Regierungschef Matteo Renzi und der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif mit der Türkei und gegen den Terror. Bereits gestern Nacht sprach auch Angela Merkel den Opfern des Selbstmordanschlags in Istanbul ihre Anteilnahme aus. Der deutsche Bundesinnenminister Thomas de Maizière verkündete ebenfalls seine Anteilnahme.

Bilder aus der Nacht des Anschlags