Sie hissten eine Fahne, posierten in der schwedischen Ruine Brahehus. Dann kamen die schwedischen Cops. "Sie sagten uns, jemand habe etwa 30 Terroristen gesehen, die eine IS-Flagge schwenkten", berichtet Andreas Fransson bei Facebook. Die Beamten fuhren mal vorbei – ohne Terrorspezialeinheit allerdings. Zwei Polizisten schauten sich das Bartspektakel an – und identifizierten erfolgreich die Flagge als nicht-IS-zugehörig.

Tatsächlich trafen sie in der Ruine nur auf die "Bearded Villains". Die "Bärtigen Schurken" sind eine Gruppe von Bartträgern, die sich gelegentlich trifft. Dann gucken sie böse in Kameras, küssen tätowierte Freundinnen im Abendlicht, hacken nackt Holz oder bremsen ihren Skateboard-Sturz mit dem Gesicht ab. Was der moderne Bartträger halt so kann.

Das ganze wird bei Instagram geschickt platziert, wer auch ein echter Kerl sein will, der kann T-Shirts dazu kaufen. Da steht dann drauf, dass Barttragen ein Lifestyle ist – und kein Trend. Achso.

"Wir sind ein internationaler Bartclub, machen Nächstenliebe und so Zeug", sagte Fransson dem schwedischen Aftonbladet. "Es geht um bärtige Männer, die zusammenkommen und viele schöne Dinge machen. Wir tun Gutes für Menschen in Not." Und dafür werden sie auch diskriminiert, kritisierte der Co-Chef der schwedischen Bearded Villains, John Ekeblad. "Es ist einer der Grundpfeiler unserer Bruderschaft, dass du nicht urteilen sollst, bevor du die Fakten kennst. So ist das als Bartträger: An jedem einzelnen Tag hörst du jemanden sagen, du seist ein Terrorrist."