"Lustig, skurril, abgefahren – Tinder bietet alles, was außerhalb normaler Unterhaltungen stattfindet", sagt Marie Kober, die zusammen mit ihrem Freund Tim Dünschede vor drei Wochen tinderwahnsinn.de startete.

Auf der Webseite sammeln die 28 Jahre alte Key-Account-Managerin und der 31 Jahre alte Regie-Student Chats aus dem Online-Dating-Portal. Neu ist die Idee nicht – gibt es doch mit Tindernightmares schon ein amerikanisches Vorbild – aber "auch Deutsch kann lustig sein", sagt Marie und spricht aus Erfahrung.

Als sie selbst noch single war, tinderte sie sich durch die Münchner Männerwelt. "Dabei schrieben mir 80 Prozent der Matches total langweilige Sachen wie 'Hey, na wie gehts?' oder 'Wie war dein Wochenende?' Aber ab und zu waren eben auch mal Typen dabei, die etwas total Lustiges getextet haben."

Freunden von Marie und Tim ging es genauso, weshalb die beiden beschlossen, einfach mal die Chats zu sammeln. Das Prinzip ist simpel: User*innen können ihre Dialoge als Screenshots per SMS oder Mail an Tinderwahnsinn schicken und Tim und Marie entscheiden dann, ob sie die Chats veröffentlichen. Kommt ein Dialog auf die Webseite, Instagram, Twitter, Facebook oder Pinterest werden die Gesichter der Datenden anonymisiert.

datingdisaster.de mitgegründet. Hier sollen in Zukunft alle deutschsprachigen Chats anderer Datingportale gesammelt werden.

"Tinderwahnsinn ist erstmal unser Zugpferd, bei dem wir gucken, wie unsere Idee bei den Usern ankommt", sagt Marie. Eine Geschäftsidee steckt allerdings noch nicht dahinter. Über Vermarktung, Werbung und so weiter machen sich die beiden erst Gedanken, falls die Chats auf Dauer ankommen.

n einem Chat hast du meist nur eine Chance, den anderen für dich zu gewinnen. Das scheint kreativ zu machen. Uns ist schon öfter aufgefallen, dass Leute richtig improvisieren. Sie schreiben dann Sätze, die zwar völlig aus der Luft gegriffen, aber so genial sind, dass der andere darauf eingeht."