Für uns sind Erdbeben schwer vorstellbar, doch in Tokio gehören sie zum Alltag. Auch in diesem Jahr bebte die Erde in Japan bei einer Stärke bis zu 6,8 auf der Richterskala. Seit dem Erdbeben von 2011, dass das Atomkraftwerk von Fukushima zerstörte, forschen Experten nach einem Frühwarnsystem. Vor kurzem hat die Stadt zusätzlich den Tokyo Disaster Preparedness Guide veröffentlicht. Auf 340 Seiten erklärt er, wie man sich vor, während und nach einem Erdbeben verhalten soll. Wir zeigen eine Auswahl.

So schützt du dich bei einem Erdbeben

1. Tipp: Bringe dich vor herabstürzenden Gegenständen in Sicherheit – zum Beispiel unter einem Tisch.

2. Tipp: Zeitung kannst du vielfältig benutzen. Zum Beispiel als Schiene bei gebrochenen Knochen oder als Decke gegen Kälte. Mit Klebestreifen wird ein Ball für Kinder daraus.

3. Tipp: Aus Jeans kannst du dir einen Rucksack bauen.

4. Tipp: Solltest du eingeschlossen sein und kein Geschirr zur Hand haben, schneide dir selbst welches aus leeren Plastikflaschen.

5. Tipp: Stell dich mit einen Nachbarn gut. Im Notfall könnt ihr einander helfen – davon profitierst du auch im Alltag.

Weitere Überlebenstipps findest du hier.

So schützt du dich bei einem Terroranschlag

Zunächst war der Guide nur als Vorbereitung für Erdbeben gedacht, doch aufgrund der Ereignisse der letzten Monate fügte die Stadtverwaltung ein Kapitel über andere Katastrophen und Terroranschläge hinzu.

Tipp: Verstecke dich unter Möbelstücken oder Tischen, wenn du eine Explosion oder Schüsse hörst. Wenn Feuer ausbricht, bleibe auf dem Boden und halte dir ein Taschentusch oder dein T-Shirt vor den Mund.

Wie das Leben weitergeht

Auch für die Zeit danach hat der Guide Ratschläge. Diese werden im letzten Kapitel behandelt. Sollte dein Arbeitsplatz dem Beben zum Opfer gefallen sein, bietet dir die Regierung Hilfsprogramme an. Wenn beispielsweise deine Schule zerstört wurde, zahlt die Regierung die Mehrkosten für den Wechsel in eine neue.

Der Guide war der Tageszeitung "Yomiuri" beilegt – sie erscheint in einer Auflage von 7,5 Millionen. Die Nachfrage war jedoch so hoch, dass er auf Onlinebörsen gehandelt wird.