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Was wir wissen

Der Tathergang

Am Montagabend gegen 20 Uhr raste ein Sattelschlepper auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin. Das Fahrzeug rollte 50 bis 80 Meter über den Platz, fuhr dann wieder Richtung Straße und kam dort zum Stehen. Zwölf Menschen starben, 48 wurden verletzt. Auf dem Beifahrersitz fand die Polizei einen toten Mann, einen Polen. Er wurde erschossen. Das sagte der brandenburgische Innenminister Karl-Heinz Schröter auf einer Pressekonferenz am Dienstagmorgen. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei fuhr er den Lastwagen nicht in die Menschenmenge.

"Vermutlich terroristischer Anschlag"

Die Polizei teilte am Dienstagmorgen mit, dass sie von einem "vermutlich terroristischen Anschlag" ausgeht. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte, dass viel für einen Anschlag spreche. Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe hat die Ermittlungen übernommen.

Der Lastwagen

Der Sattelschlepper der Marke Scania gehört einer polnischen Speditionsfirma. Er hatte Stahlkonstruktionen geladen. Die Spedition hatte nach eigenen Angaben um 16 Uhr den Kontakt zu ihrem Fahrer verloren, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Der Eigentümer der Spedition hat nach eigenen Angaben den Toten identifiziert; es ist sein Cousin.

Was wir nicht wissen

Der Fahrer

Zunächst hieß es, ein 23-jähriger Pakistaner sei tatverdächtig. Wie die "Welt" berichtete, habe ein Zeuge der Polizei geholfen, ihn festzunehmen. Inzwischen wurde der Verdächtige aber wieder freigelassen. Die bisherigen Ermittlungsergebnisse hätten keinen dringenden Tatverdacht gegen den Beschuldigten ergeben.

Generalbundesanwalt Peter Frank sagte: "Wir müssen uns auch mit dem Gedanken vertraut machen, dass der Festgenommene eventuell nicht der Täter ist oder zur Tätergruppe gehörte." Zudem sagte er: "Wir wissen nicht, ob es sich um einen Täter oder mehrere Täter handelt". Derzeit würde der Lastwagen untersucht und Zeugenaussagen ausgewertet.

Wie kam der Täter an den Lastwagen?

Die Angaben darüber, was mit dem Lastwagen vor dem Anschlag passierte, sind widersprüchlich. Die Polizei geht Hinweisen nach, dass das Fahrzeug in Polen von einer Baustelle gestohlen wurde. Der Speditionschef sagt jedoch, der Fahrer sei auf dem Weg von Italien nach Berlin gewesen. Zeit Online schreibt, dass der tatverdächtige Pakistaner vermutlich den Sattelschlepper gestohlen und den Fahrer getötet hat.

Das Motiv

Nach Angaben des Generalbundesanwalts Peter Frank ist noch unklar, ob der Anschlag einen islamistischen Hintergrund hat. "Wir haben noch kein Bekennervideo", sagte er.