Der portugiesische Künstler Bordalo II macht Streetart-Skulpturen aus Müll. Seine Motive sind dabei jene Lebewesen, die von der Umweltverschmutzung besonders betroffen sind: Tiere.

Auf den ersten Blick sehen sie aus wie Graffiti. Doch schaut man sich die Kunst-Installationen von Bordalo II genauer an, lässt sich bereits erahnen, welche Materialien der portugiesische Künstler für seine riesigen Tierskulpturen verwendet: Müll. Verbogene Stoßstangen, verbrannte Mülltonnen und ausrangierte Straßenschilder verwandelt er in seine eindrucksvollen Trash Animals. Die Idee hinter seinem Kunstprojekt: die Natur, in diesem Fall Tiere, mit jenen Materialien abzubilden, die für ihre Zerstörung verantwortlich sind, schreibt der Künstler auf seiner Webseite. Denn Kunststoffabfälle richten verheerende Schäden in der Natur an und zerstören die Lebensräume zahlreicher Tierarten.

Mit seiner Reihe Trash Animals möchte der 32-Jährige die Aufmerksamkeit auf ein aktuelles Problem richten, das wahrscheinlich vergessen oder mittlerweile trivial sei, heißt es auf seiner Webseite. "Das Problem betrifft die Abfallproduktion, nicht wiederverwertete Materialien, Umweltverschmutzung und ihre Auswirkungen auf den Planeten." Die von ihm verwendeten Altmaterialien findet Bordalo II in verlassenen Fabriken oder auf Schrottplätzen. Plastikmüll ist eine der größten Bedrohungen für die Umwelt. Hunderte Jahre dauert es, bis sich Plastik vollständig zersetzt. Eine Angelschnur zum Beispiel zerfällt erst nach 600 Jahren. Forscher*innen warnen davor, dass bereits 2050 mehr Plastik als Fische im Meer schwimmen könnten.