Die Auswahl dessen, was du auf einem der unzähligen Weihnachtsmärkte konsumierst, will wohl überlegt sein. Sonst hast du im best case nicht nur Fettspritzer auf Jacke und Schal, sondern auch noch verklebte Zähne und stundenlanges Sodbrennen. Die ze.tt-Redaktion hat auf Weihnachtsmärkten schon einige Fehler begangen und berichtet hier davon. Dann musst du sie nicht auch noch machen. Gern geschehen. Hier kommt unsere vollkommen subjektive Jammerliste:

Feuerwurst mit Krautsalat

Gemeinsam mit dem schmierigen Krautsalat und dem mit jedem Bissen dünner werdenden Brötchen entwickelt sich irgendwann ein glibbriger Haufen, an dem aus allen Seiten Krautsalat fließt. Die Jacke ist danach im Eimer.
Die bessere Alternative: Schupfnudeln. Eher eine süddeutsche Sache, aber die kleinen, kurzen Kartoffelnudeln mit Kraut und Speck lassen sich wunderbar einfach mit der Gabel von der Pappschale spachteln und sind überall gleich warm.

Glühwein

Für viele der Hauptgrund auf den Weihnachtsmarkt zu gehen, ist Glühwein nüchtern betrachtet eine Katastrophe. Die Flüssigkeit in den Tassen als Wein zu bezeichnen, ist eine Frechheit. Dagegen ist selbst ein Sangria vom Discounter ein Spitzenwein. Zu Beginn ist die Tasse so heiß, dass du dir Zunge und Finger verbrennst. Sobald sich dein Körper davon erholt hat, ist der Glühwein schon eine kalte, klebrige Plörre, die in deinem Becher hin- und herschwappt. Ein Witz, dafür drei bis vier Euro zu zahlen. Zumindest den Kater am nächsten Tag gibt’s gratis obendrauf.
Die bessere Alternative: Trink in der Kneipe einen echten Wein.

Langos

Langos ist einfach nur ekelhaft. Du beißt rein und links und rechts trieft das Fett nur so raus. Abgesehen davon, dass du dich komplett beim Essen einsaust, hast du auch hinterher noch deine Freude damit. Denn Langos verschafft dir nachträglich das Sodbrennen vom anderen Stern.
Die bessere Alternative: alles, was nicht Langos ist.

Schoko-Ananas und alle anderen Schokofrüchte am Stiel

Spätestens beim dritten Früchtchen kriegen Fruchtfrohlockende Probleme, sich nicht den eigentlich für Schaschlik vorgesehenen Spieß mit der Spitze in den Rachen zu rammen. Wenn du versuchst, dich seitwärts entlang zu knabbern, fallen dir ziemlich sicher ein paar Früchte auf den Boden. Also ziehst du die Handschuhe aus, um das Obst mit den Fingern abzuziehen. Die werden eiskalt und bekommen außerdem noch Schokoflecken, die du dann später wieder in deine Handschuhe reinschmierst.

Zahnspange tragenden Weihnachtsmarktbesucher*innen sei insbesondere von Schoko-Ananas abgeraten. Interne ze.tt-Studien haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sich Fäden der Südfrucht nur allzu gerne um Brickets wickeln und so gänzlich ungeeignet für erste Zungenküsse sind.
Die bessere Alternative: Mach dir lieber einen Obstsalat zum Nachtisch – das geht auch ohne Schokolade.

Mutzen mit Puderzucker

Bei dieser Leckerei musst du die Luft anhalten – am besten so lange, bis die Tüte leer ist. Wer nur einmal atmet, läuft Gefahr, den frischverstreuten Puderzucker mindestens über Schal und angrenzende Jackenbereiche zu pusten. Mutzen sollten also nur dann gegessen werden, wenn's schneit. Dann ist eh alles egal und weiß.
Die bessere Alternative: der Schmalzkringel vom Bäcker nebenan. Da ist der Zucker schon trocken und als Kruste fest in das Backwerk etabliert.

Backbanane

Außen knackige Kruste, innen heiße Banane? Dein*e Zahnärzt*in freut sich über so viel Temperaturunterschied auf deinem Zahnschmelz. Einfach reinbeißen ist hier nicht. Wer denkt, mit einer Gabel sei das alles hinfällig, der irrt: Schon mal mit einer Plastikgabel Dinge auf durchgeweichten Papptellern zerkleinert? Genau. Entweder die Zacken brechen und fliegen über den Tellerrand hinaus, bleiben glücklos in der Banane stecken und warten auf den Rest der Gabel oder die ganze Backangelegenheit flutscht mitsamt deiner Euphorie auf vorweihnachtliche Leckereien vom Teller.
Die bessere Alternative: gebrannte Mandeln. Süß, klein, knackig.