Die Diskussion über Sexismus und sexuelle Belästigung – unter anderem ausgelöst durch die Vorwürfe gegen den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein und mit dem Hastag #MeToo thematisiert – dominiert zur Zeit die Medien. Nun bricht die US-amerikanische Schauspielerin Uma Thurman ihr Schweigen. Sie arbeitete unter anderem in den Erfolgsfilmen Kill Bill und Pulp Fiction mit dem Produzenten zusammen.

Thurman nutzt Thanksgiving als Aufhänger für ihre Ansprache und wählt bezeichnenderweise ein Still aus dem Film Kill Bill, in dem sie die Braut verkörpert, für ihr Instagram-Posting. Nach einem einleitenden Happy Thanksgiving wird der Ton ernster:

"Heute bin ich dafür dankbar, am Leben zu sein. [Dankbar] für alle, die ich liebe und für alle, die den Mut haben, für andere einzustehen. Ich sagte kürzlich, dass ich wütend bin, und dafür gibt es einige Gründe, #metoo, für den Fall, dass ihr das nicht an meinem Gesichtsausdruck erkannt habt. Es fühlt sich wichtig an, sich die nötige Zeit zu nehmen, fair zu sein, genau zu sein, in diesem Sinne: Happy Thanksgiving allerseits! (Außer dir, Harvey, und all deinen üblen Verschwörern – ich bin froh, dass es langsam geht – du verdienst keine Kugel) – bleibt dran"

#MeToo

Damit steht Thurman den Frauen bei, die in den vergangenen Wochen an die Öffentlichkeit getreten sind. Viele warfen Weinstein sexuelle Belästigung, teilweise auch Vergewaltigung vor. Zwar äußert sich Thurman nicht konkret zu Vorfällen, wie es beispielsweise ihre Kollegin die Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong'o kürzlich tat, doch ihr "bleibt dran" könnte ein Hinweis darauf sein, dass sie vorhat, bald mehr zu erzählen. Ob konkret oder nicht spielt auch keine Rolle – Thurman beweist, wie alle Personen, die sich zum Thema sexueller Gewalt äußern, Mut und sorgt so dafür, dass die Diskussion über dieses Thema nicht einfach verstummt.

Laut Spiegel Online war Weinsteins Verhalten und sein Umgang mit Frauen ein offenes Geheimnis: Viele Personen aus der Branche sollen davon gewusst haben. Umso wichtiger, dass es weiterhin thematisiert und diskutiert wird.