"#AbleismTellsMe, dass es nichts zählt, dass ich irgendwas gut kann, wenn ich nicht gut kann, was euch leicht fällt", schreibt User*in Ganda auf Twitter. Ganda ist einer von vielen behinderten Menschen, die sich auf Twitter unter dem Hashtag #AbleismTellsMe gerade zu Wort melden, um auf den Ableismus in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen. Ableismus beschreibt die strukturelle und individuelle Diskriminierung, die Menschen mit Behinderung erleben. Ableismus beinhaltet auch gesellschaftliche Vorurteile, die behinderte Menschen und ihre Lebensrealitäten abwerten und einschränken.

User*innen mit Behinderung berichten auf dem sozialen Netzwerk von den Grenzüberschreitungen und dem übergriffigen Verhalten, das Personen ohne Behinderung ihnen gegenüber an den Tag legen. Sie erzählen von der Entmenschlichung und dem stetigen Kampf um ihre Daseinsberechtigung in der Gesellschaft.

Behinderte Menschen sind kein Inspiration Porn

Dabei entlarven sie auch vermeintliche Komplimente und den Inspiration Pornfür den ihre Lebensrealitäten regelmäßig ausgenutzt werden. Inspiration Porn ist ein Begriff, der 2014 von der Behindertenrechtsaktivistin Stella Young geprägt wurde. Er beschreibt das Phänomen, dass behinderte Menschen oft als "Objekte der Inspiration" für Menschen ohne Behinderung herhalten müssen.

Die User*innen, die unter #AbleismTellsMe posten, halten der deutschen Gesellschaft, die sich gerne mit ihren Inklusions- und Barrierefreiheitsbemühungen schmückt, kritisch den Spiegel vor. So schreibt Userin Debs beispielsweise, dass Ableismus ihr zeigt, dass ihre "Daseinsberechtigung für diese Gesellschaft kein Fakt, sondern Verhandlungssache ist".

Das prangern Menschen mit Behinderung unter #AbleismTellsMe an