Der Begriff "Klimahysterie" ist 2019 zum Unwort des Jahres gekürt worden. Mit dem Wort würden "Klimaschutzbemühungen und die Klimaschutzbewegung diffamiert und Debatten diskreditiert", erklärte eine Jury aus Sprachwissenschaftler*innen der Technischen Universität Darmstadt. Seit Greta Thunberg die weltweite Fridays-for-Future-Bewegung ins Rollen brachte, ist der Klimawandel in aller Munde. Dabei stieß die 17-jährige Klimaaktivistin immer wieder auf Kritiker*innen, die ihr einen hysterischen Umgang mit der Klimadebatte unterstellten und despektierlich den Begriff "Klimahysterie" prägten.

"Er pathologisiert pauschal das zunehmende Engagement für den Klimaschutz als eine Art kollektiver Psychose. Vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Klimawandel ist das Wort zudem irreführend und stützt in unverantwortlicher Weise wissenschaftsfeindliche Tendenzen", begründet die Jury ihre Entscheidung für die Negativauszeichnung.

Das Unwort des Jahres ist eine Aktion von unabhängigen Sprachwissenschaftler*innen und Journalist*innen. Eine Jury von vier Menschen wählen die Worte seit 1991 aus, in diesem Jahr aus 900 Vorschlägen. Es sind Begriffe, die oft im öffentlichen Sprachgebrauch verwendet werden, aber fernab einer Faktengrundlage oder von Humanität sind, also etwa gegen die Prinzipien der Menschenwürde oder Demokratie verstoßen oder einzelne gesellschaftliche Gruppen diskriminieren. Wie oft ein Wort vorgeschlagen wird, spielt keine Rolle für das Auswahlverfahren. Wesentlich sei, dass die betreffenden Wörter und Formulierungen öffentlich geäußert würden, eine gewisse Aktualität besäßen und der Kontext bekannt sei, in dem sie geäußert würden, heißt es auf der Webseite.

So soll die Aktion zeigen, wie Sprache unser Denken beeinflusst und unser Bewusstsein für ihre Wirkung stärken. Erinnerst du dich an die Unwörter des Jahres seit 2009? Probiere dich in unserem Quiz. Die Alternativen sind entweder Wörter, die im jeweiligen Jahr zur Auswahl standen, oder von uns ausgedachte.