laut CNN gestern bei einem Treffen mit 200 jungen afrikanischen Führungskräften in Johannesburg. Die Begründung dieser Forderung mag so manchen zum Schmunzeln bringen. Resigniert seufzte Obama ins Mikro: "Männer ... Männer gehen mir in letzter Zeit auf die Nerven."

Toxische Männlichkeit auf internationaler Ebene

Obama sagte, jeden Tag lese er die Zeitung und würde sich fragen: "Brüder, was ist verkehrt bei euch? Was ist verkehrt bei uns? Ich meine, wir sind gewalttätig, wir sind tyrannisch. Wir machen unseren Job nicht gut. Deshalb glaube ich, wenn wir mehr Frauen auf dem Kontinent empowern, dann wird das automatisch zu besserer Politik führen."

Frauen in der Politik

In einem internationalen Vergleich aus dem vergangenen Jahr, in dem Länder anhand des Frauenanteils in ihrem Parlament gerankt wurden, belegte Südafrika mit 42 Prozent den 10. Platz. Nur als Vergleich: Deutschland landete vor der Bundestagswahl mit 37 Prozent auf Platz 23, heute ist der Frauenanteil im Bundestag mit nicht mal 31 Prozent sogar noch deutlich niedriger. Die USA finden sich auf dem Ranking sogar erst auf Platz 104. Vielleicht ist Obamas Aufruf, Frauen zu empowern, also nicht nur auf Südafrika zu beziehen, sondern sollte international verstanden werden.

Schon zu seiner Amtszeit setzte Obama sich immer wieder für die Gleichstellung von Männern und Frauen und für die Rechte von Mädchen ein. 2013 sagte er in einer Rede zum Internationalen Frauentag: "Frauen zu empowern ist nicht nur das Richtige – es ist auch das Klügste, was man machen kann." Ob sich Obamas schlechte Laune angesichts des Weltgeschehens gegen seinen Amtsnachfolger Donald Trump richtet, kann nur vermutet werden. Namen, welche Männer im Speziellen ihm auf die Nerven gehen würden, nannte er jedenfalls nicht.