Trump, der Idiot – Clinton, das kleinere Übel: Es schien, als würden die US-Amerikaner mit keiner dieser Optionen zufrieden werden. Der Frust mitleidender Menschen in Deutschland schien ebenso programmiert. Was macht man da bei so miesen Aussichten kurz vor einer Wahl? Alkohol ist zwar keine Lösung, aber wir haben uns entschieden, die letzten Stunden vor der US-Election nicht zu jammern, sondern lieber zu feiern. Man konnte ja nicht ahnen und kann es auch jetzt nicht, wann das mal wieder unbeschwert möglich sein wird.

Unser Plan: Wir wollten mit Expertengesprächen, Musik und Shots, Shots, Shots entspannt auf die Wahlnacht einstimmen, damit unser Publikum das Ergebnis besser würde verkraften können. Live in einer Berliner Bar, übertragen im Facebook-Livestream für alle, die nicht in Berlin wohnen (solche Menschen soll es ja auch geben).

Mit US-Flaggen, Fähnchen sowie Trump- und Clinton-Masken machten wir es in der IPA Bar in Berlin-Neukölln gemütlich. Füllten einen Clubraum mit Bühne, Leinwand und abgerockten Sofas und Stühlen auf – ein bisschen Shabby-Style, man kennt und mag das (zumindest in diesem Berlin).

Ab 20 Uhr schwangen die Türen auf. Das Craft Beer floss aus den Hähnen. Und es wurde voll. Richtig voll. Unserer benebelten Schätzung zufolge sollten circa 40 ze.tt-Leser*innen und zufällig Vorbeigestolperte das Event live vor Ort ansehen. Aus Platzmangel vor der Bühne glühten noch mal so viele Leute im Barbereich vor. Weitere 1000 Zuschauer*innen verfolgten unser #Vorglühen konstant auf Facebook.

Um alle noch mal auf Stand zu bringen, was bis zum Vorglühen passiert war, fasste die ze.tt-Redaktion das Märchen der Wahl noch einmal zusammen.

Als Politikexperte kam Christian Güse vom John F. Kennedy Institut auf die Bühne. Er erklärte das Wahlsystem und gab Einschätzungen zu den Vorhaben von Trump ab.

Dass Trump das Rennen machen würde, stand beim Vorglühen längst nicht fest. Einen Blick in die Zukunft der USA wagten wir mithilfe einer Tarotkarten-Legerin. Sie blickte stellvertretend für das US-Volk in die Zukunft des gebürtigen Amerikaners Morad.

Zwischendurch kletterten die drei Herren von The Trouble Notes auf die Bühne, um uns mit Songs ihrer neuen EP zu beschallen. Beziehungsweise nahmen die Notes auf der gelben Bank Platz, auf der sonst unsere Kolleg*innen von Mit Vergnügen andere spannende Künstler Songs spielen lassen. Die Band lernte sich in Brooklyn kennen, inzwischen wohnen sie alle in Berlin.

Das Vorglühen nahmen wir natürlich wörtlich: Mit zwei Trinkspielen füllten wir nicht nur das Publikum vor Ort und an den Bildschirmen ab, sondern zum Schluss auch unsere Moderator*innen. Dabei gab's tatkräftige Unterstützung von Comedian und Synchronsprecher Marcel Mann.

Den Ausgang der Wahl hätte sich der Großteil des Publikums anders gewünscht. Unser #Vorglühen hätte, zumindest aus unserer Sicht, schöner nicht sein können. Hier könnt ihr die Aufzeichnung des gesamten Abends noch einmal sehen: