Metal heilt Körper und Geist. Yoga auch. Das wissen wir alle schon längst. Warum also diese beiden wundervollen Dinge nicht kombinieren?

Auf dem Wacken Open Air, dem weltweit größten Metal-Festival, passierte zum inoffiziellen Start genau das: Metalfans ließen sich von einer Yoga-Lehrerin aus Brooklyn in die hohe Kunst einführen. Im Hintergrund schallte dazu wüster Metal aus den Boxen. Die Übungsanleitungen gab es – fragt uns nicht, warum – aus einem Boxring.

Wilder Metal für die mentale Freiheit

Im Interview mit Amuse erklärte die Lehrerin Saskia Thode, die auch abseits des Festivals Metal-Yoga-Kurse anbietet, wie die gottlose Musik mit der heiligen Technik des Yoga zusammenpasst: "Sie haben viel mehr gemeinsam, als man denken würde. Metal hat viele spirituelle Elemente, und sowohl Yoga auch als Metal sind sehr mit der Natur verbunden. Der Unterschied ist, dass Metal das Dunkle, das jeder von uns auch in sich trägt, anerkennt." Metal-Musik könne uns dabei helfen, uns von dieser Dunkelheit, den Aggressionen und der Wut frei zu machen.

Thode will die Teilnehmer*innen mit teils extrem aggressivem Metal – darunter sogenannter Grindcore – und dem langen Halten einzelner Positionen gezielt wütend machen, nach dem Motto: Erst ausrasten, dann loslassen. In New York würden unter anderem viele Bands ihre Kurse besuchen, erklärt sie. In Deutschland kennt man diese Spielart der indischen Lehre als Schwarzes Yoga, und es wird unter anderem in Berlin angeboten.

Wir machen keine Sonnengrüße, denn es ist die Dunkelheit, die wir begrüßen.“ - Saskia Thode im Gespräch mit

Es ist grundsätzlich nichts Neues, Yoga mit vermeintlich unpassenden Dingen zu vermischen: Es gibt mittlerweile Fahrrad-Yoga, bei dem die Übungen einfach ins Radfahren integriert werden, Luft-Yoga, bei dem Menschen mit Trapeztüchern von der Decke hängen, Hunde- oder Katzen-Yoga und sogar Bier-Yoga, bei dem die Flasche erst eine Stunde lang auf dem Körper balanciert und dann getrunken wird.

Bier wird auch auf dem Wacken getrunken und zwar im Übermaß. Obwohl sicher einige mit ihrem Schädel zu kämpfen hatten, versuchten die Musikfans, die Metal-Yoga-Übungen tapfer mitzumachen. Natürlich mit in die Höhe gereckter Pommesgabel. Was bleibt da noch groß anderes zu sagen als: Om.