Dieses Bild bricht mir ganz und gar das Herz. Ich bin überwältigt von der Angst, Schmerz und Qual, die diese kostbaren Kreaturen aushalten müssen", kommentieren Menschen unter das Posting einer in Mumbai ansässigen Tierzeitschrift.

Seit das Bild des Fotografen Biplab Hazra den Sanctuary Wildlife Awards 2017 gewonnen hat, verbreitet es sich rasch in den sozialen Netzwerken. Viele Menschen sind schockiert von dem Foto. Es zeigt ein brennendes Elefantenbaby, das um sein Leben läuft. Die Jury des Awards wirft der indischen Regierung vor, zu wenig für den Schutz der Elefanten zu tun und will mit dem Foto Aufmerksamkeit schaffen, wie die Morgenpost berichtet. 

Obwohl Hazra bereits seit 14 Jahren in der Wildnis als Fotograf arbeitet, habe ihn dieses Erlebnis geprägt: "Die Dorfbewohner haben das Kalb vielleicht nicht absichtlich angezündet, es ist aber eine gängige Praxis, Böller und Feuerbälle auf die Elefanten zu werfen. Ich habe in meiner Karriere noch nie einen solchen Vorfall gesehen. Meine ganze Konzentration war darauf gerichtet, es festzuhalten", wie er dem New Indian Express erzählt.

Wie kam es zu dieser Attacke?

Einheimische versuchen mittlerweile die Situation zu erklären. Der User Mainak Mazumder schreibt beispielsweise auf Facebook: "Ich komme aus dem Bezirk Bankura in Westbengalen. Unser Dorf wird häufig von diesen wilden und widerspenstigen Tieren angegriffen, die aus dem Waldgebieten kommen. Der Fehler liegt natürlich bei uns. Inmitten von schweren Lebensraum-Zerstörungen kommen die Elefanten in unsere Siedlungen." Wenn die Horde der Elefanten sich einem Dorf nähere, stelle das jeweilige Forstamt Leute ein, die sie in den Dschungel zurückbringen. Diese Leute sind als Hulia Party bekannt und verwendeten laute Feuer-Cracker, große und helle Lichter, Harpunen und Blechtrommeln, um die Elefanten zu verscheuchen.

Mazumder beschreibt die Kontroverse im Dorf über diese Taktik. "Es ist auch wahr, dass sie (Anm: die Elefanten) die Ernte der Bauern, die von der Landwirtschaft abhängig sind, andernfalls zerstören würden. Viele Bauern haben wegen dieser Schäden bereits Selbstmord begangen."

Bittu Sahgal, ein Redakteur von Sanctuary Asia, beschreibt die Situation ähnlich: Unterfinanzierte Waldbehörden und deren Mitarbeiter*innen würden mit dem Konflikt zwischen Elefanten und Menschen allein gelassen. "Die Schuld liegt bei den Planern, die ökologische Analphabeten sind, keinerlei Rücksicht auf die Korridore und Wanderwege der Elefanten nehmen und den Wald roden lassen. Wenn wir den Elefanten keinen Platz zum Leben gönnen, wird die Natur uns keinen Platz zum Überleben lassen." Eine Möglichkeit, die Elefanten in Schach zu halten, wären Elektrozäune, wie der Einheimische Mainak Mazumder kommentiert. Doch diese würden die Problematik des zu kleinen Lebensraumes der Elefanten nicht lösen. Im Gegenteil.

Die einzig gute Nachricht: Das Elefantenbaby überlebte die Attacke, wie der Fotograf bestätigt.