Ein Pfeifen im Ohr wie bei einem Tinnitus, eine unruhige Nacht und am Morgen dann der Schreck: Wie die britische Dailymail berichtet, konnte eine Frau aus Xiamen an der chinesichen Südostküste plötzlich ihren Freund nicht mehr hören. Sie fuhr in ein Krankenhaus und ließ sich von einer Hals-Nasen-Ohren-Ärztin untersuchen. Während es bei der behandelnden Ärztin kein Problem zu geben schien, konnte die Frau einen männlichen Patienten, der zufällig hereinkam, nicht verstehen.

Nein, in die Frau war nicht plötzlich ein radikal-feministischer Geist gefahren, der Männer aus ihrer Wahrnehmung eliminierte. Dafür gibt es eine medizinische Erklärung: Niederfrequenz-Verlust oder auch Tieftonschwerhörigkeit genannt.

Die Erklärung: Tieftonschwerhörigkeit

Betroffene können, wie der Name der Diagnose schon verrät, nur noch Geräusche, Klänge und Stimmen wahrnehmen, die in höheren Frequenzen liegen, alles unter 2.000 Hertz ist in der Regel kaum hörbar. Da es auch Frauen mit tiefen Stimmen gibt, betrifft ihre partielle Taubheit nicht ausschließlich Männer, aber eben viele cis-Männerstimmen.

Auch das nächste Orchesterkonzert könnte die Frau vermutlich wegen der tiefen Basstöne, die für sie nicht mehr wahrnehmbar sind, nur in Teilen genießen. Tatsächlich handelt es sich hier, laut Dailymail, um eine seltene Diagnose: Auf 13.000 Patient*innen mit Hörverlust weltweit käme nur eine Person mit Tieftonschwerhörigkeit. Doch die Frau konnte aufatmen: Die behandelnde Ärztin Dr. Xiaoqing geht laut Dailymail davon aus, dass die Schwerhörigkeit nur temporär sei, durch Stress ausgelöst wurde und ihre Patientin mit frühzeitiger Behandlung wieder vollständig genesen wird – und dann auch ihren Freund wieder hören wird.