Rechte Gruppen interpretieren Smartphones in den Händen von Flüchtlingen häufig als Zeichen dafür, dass diese in Wahrheit gar nicht hilfsbedürftig seien. Die Handys sind jedoch keineswegs Luxusgüter, sondern erfüllen die Grundbedürfnisse von Menschen auf der Flucht und anschließend in Deutschland.

Mit dem Smartphone auf der Flucht

Auf der Flucht hilft ein Mobiltelefon den Menschen, sich zu orientieren und zu kommunizieren. Die Flucht ohne ein Smartphone anzutreten, wäre für die Geflüchteten noch gefährlicher. Flüchtlinge bringen das Handy bereits aus ihrer Heimat mit nach Deutschland und besorgen sich auf ihrer Fluchtroute durch andere Staaten jeweils eine neue SIM-Card. Das Smartphone ist der wichtigste Gegenstand, den die Flüchtlinge neben ihren Kleidern besitzen.

Warum Internetzugang und Handy in Deutschland wichtig sind

Für Flüchtlinge ist ein Internetzugang wichtig, um mit Familienangehörigen in Kontakt zu bleiben und zu erfahren, wie es ihnen geht, ob sie noch leben oder wo sie sich befinden. Das Smartphone ist oftmals die einzige Möglichkeit für sie, mit engen Freunden über Apps wie WhatsApp zu kommunizieren. Außerdem bietet das Smartphone den Geflüchteten Orientierung und hilft ihnen durch Übersetzungsprogramme dabei, unsere Sprache zu verstehen.

Hetze gegen Flüchtlinge wegen ihrer Smartphones

Unter Rechten gilt das Smartphone als Zeichen dafür, dass die Flüchtlinge auf unsere Kosten leben. Was sie jedoch verschweigen: Smartphones sind in den Heimatländern der Flüchtlinge erschwinglicher als bei uns in Deutschland. Die Geräte werden dort mit einem niedrigeren Preis und schlechterer Ausstattung angeboten. Außerdem sparen gerade junge Leute aus Syrien, Ägypten oder dem Irak oftmals lange Zeit, um sich ein Smartphone leisten zu können. Sie haben auch – anders als wir – keine weiteren mobilen Endgeräte. Das Smartphone hilft ihnen dabei, sich zu vernetzen und Menschenrechtsverbrechen aufzuzeichnen.

Freifunker: Flüchtlinge sollen Zugang zum W-LAN bekommen

Internetzugang für Flüchtlinge ist bei uns nicht selbstverständlich. Deshalb versuchen private Initiativen wie die Freifunker, Flüchtlingsunterkünfte mit WLAN auszustatten. Falls ihr bei den Freifunkern mitmachen wollt, könnt ihr euch hier informieren.

Wie ihr mit einem Smartphone oder einer SIM-Karte helfen könnt

Falls ihr ein Smartphone besitzt, das ihr nicht mehr benötigt, meldet euch bei "Moabit hilft." Die Initiative sammelt neben Gutscheinen und Fahrkarten auch Smartphones mit Ladekabeln und SIM-Karten für Flüchtlinge.