Im Onlineshop des Kafferösters aus Hamburg gibt es jetzt Minihäuser. Der Preis ist allerdings nicht mini und sie irgendwo aufzustellen ist nach deutschem Recht auch nicht so einfach. Die eigenen vier Wände. Das auch noch auf Rollen. Mobil und unabhängig. Die romantische Vorstellung eines eigenen kleinen Tiny Houses hat ähnliche Formen angenommen wie die Träume rund um die Reisen im eigenen Bulli. Nun ist auch das Unternehmen mit Sitz in Hamburg auf den Trend aufgesprungen.

"Wir haben diesen Trend erkannt und uns einen Kooperationspartner gesucht", sagt Tchibo-Sprecherin Helen Rad zu ze.tt. Für Preise ab 39.999 Euro verkauft er drei Minihäuser gemeinsam mit der Schreinerei Heinz Diekmann aus dem nordrhein-westfälischen Hamm. Damit liegen sie preislich weit über anderen Minihäusern. Ein Berliner Architekt hat sogar eine Version für rund 5.000 Euro entwickelt.

Außerdem auf ze.tt: Von der Großstadt in die Provinz: Mein Leben in einem "Tiny House"

"Der große Vorteil der Minihäuser: Sie sind mobil und lassen sich quasi an jedem Ort der Welt aufstellen. Mitten in der Natur oder stadtnah. Für wenig Geld können Sie sich Ihren Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen – und bleiben dennoch ungebunden", schreibt das Unternehmen auf seiner Seite.

Ganz so einfach ist es in Deutschland aber nicht. "Man ist immer an das Baurecht gebunden. Und alles, was öffentliches Recht ist, muss zu 100 Prozent erfüllt werden", erklärt Janko Fuhrmann vom Verband privater Bauherren dem Business Insider. Steht das Häuschen auf Rädern, wie es die kleinen Häuser von Tchibo tun, unterliegen sie dem Straßenverkehrsrecht. Das bedeutet: Es muss regelmäßig zur Hauptuntersuchung und benötigt ein Nummernschild. Außerdem dürfen Wohnmobile und Wohnwagen in Deutschland nur auf dafür ausgewiesenen Flächen stehen.

Werbung durch ungewöhnliche Produkte

Tchibo wirbt häufiger mit ungewöhlichen Produkten. In der Vergangenheit gab es schon Inseln, Hausboote, Sportflugzeuge und Zahnersatz. In ein Tchibo-Regal passt das neue Angebot nicht. Wie kann man sich die Bestellung also praktisch vorstellen? Dazu verweist Helen Rad auf die Schreinerei und erklärt, dass die Häuser dort angefertigt werden und man sie anschließend auch dort selbst abholt. Also nichts mit einem Haus to go nach dem Kaffee-Einkauf.

Auf den Bilder sehen die Minihäuser süß und gemütlich aus. Der Trend der Minihäuser kommt ursprünglich aus den USA und wurde als eine Lösung für die Wohnungsprobleme von Studierenden in Großstädten angepriesen. Für diese scheint das Tchibo-Angebot mit einem Preis ab 39.999 Euro aber auch keine Alternative zu sein. Sondern wohl eher als zusätzlicher Wohnraum für Menschen, die sich ein Minihaus in den Schrebergarten stellen möchten.