Wann sehen wir schonmal Schafe oder Ziegen? Im Urlaub in den Bergen, im Streichelzoo? Obwohl wir ihrem Fell unsere Socken und Pullovern verdanken, die uns Wärme spenden, sind sie für die meisten von uns Wegschautiere.

Der Fotograf Kevin Horan aus Washington möchte das ändern. In seinem Projekt "Chattel", übersetzt "Leibeigene", portraitiert er die Huftiere so, wie sonst nur Menschen portraitiert werden.

Kevin schafft dadurch Einzigartiges: Die Tiere bekommen eine eigene Persönlichkeit. Sie posen, wir erkennen verstohlene Lächeln oder tiefe Traurigkeit – zumindest meinen wir es erkennen zu können. Sie haben einen fast unwiderstehlichen Charme. Und blicken wir in ihre Augen, entdecken wir zutiefst Menschliches.

"Blickt auf die Tiere als Menschen, die Menschen als Tiere, und unseren Planeten als sehr kleinen Ort"

Kevin Horan

Er selbst bezeichnet sich als "recovering photojournalist", als jemand, der durch seine Arbeit gesundet und selbst neue Einblicke gewinnt. Die Idee zu "Chattel" kam ihm während eines Aufenthalts auf dem Land. Seine Nachbarn dort hielten Schafe und Ziegen, die ab und an laut meckerten. Er war überrascht, wie unterschiedlich sich ihre "Stimmen" anhörten.

"Für die Bilder brauchen wir die Kraft, uns mit unseren Gefühlen in die Seelen anderer Geschöpfe zu versetzen, ob menschlich oder nicht, ob sie von außen sichtbar ist, oder nicht", sagt Kevin.

Für ze.tt stellte Kevin seine Fotos zur Verfügung. Weitere Projekte findet ihr hier.