Ali S., der 18-jährige Schüler, der am Freitag neun Menschen und sich selbst in München erschoss war ein Amokläufer. Bis das feststand, mutmaßten einige Medien, dass es sich bei ihm um einen Terroristen mit islamistischem oder rechtsradikalem Hintergrund handeln könnte.

Am Sonntagabend zündete ein 27-jähriger Mann im fränkischen Ansbach vor dem Eingang eines Musikfestivals eine Bombe. Er starb, zwölf Menschen wurden verletzt. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagte in einer Pressekonferenz: "Meine persönliche Einschätzung ist, dass ich es leider für sehr naheliegend halte, dass hier ein echter islamistischer Selbstmordanschlag stattgefunden hat." Bestätigt ist diese Vermutung bislang nicht. Das Motiv des Täters ist unklar.

In den vergangenen Wochen scheinen uns Ereignisse wie diese regelrecht zu überrollen. Ob das tatsächlich so ist oder nur unsere Wahrnehmung – etwa durch den erhöhten Nachrichtenkonsum beispielsweise über Social-Media-Kanäle –, ist eine andere Frage. Fakt ist: Die Begriffe werden durcheinandergewürfelt. Dabei sind ein Terroranschlag und ein Amoklauf unterschiedlich motiviert und daher auch verschieden einzuordnen.

Was ist Terror?

  • Terror beruht auf der Ideologie einer Terrororganisation (zum Beispiel im Fall des sogenannten "Islamische Staates", Boko Haram, RAF) oder einer Einzelperson (Anders Behring Breivik)
  • Terrorist*in und/oder Terrororganisation verfolgen langristige politische Ziele, die sie mit gezielten Gewalttatacken durchsetzen wollen
  • Terroristische Gewaltaktionen dienen der systematischen Verbreitung von Angst und Schrecken

Was ist Amok?

  • Amok ist ein psychischer Ausnahmezustand krankhafter Verwirrung
  • Amok beschreibt den Zustand ziellosen Handelns, meistens einer Einzelperson (zum Beispiel im Fall von Ali S. in München)
  • Amok verfolgt keine langfristigen Ziele, sondern soll für einen "Schreckmoment" sorgen

Was haben Terror und Amok gemeinsam?

  • In den meisten Fällen sterben durch Terroranschläge und Amokläufe unschuldige Menschen.