Statt die Mächtigen der Welt in Ruhe in Champagner und Schnittchen baden zu lassen, rufen politische Gruppen zum Protest auf. Die Hamburger Polizei rechnet mit bis zu 100.000 Protestteilnehmenden, die aus aller Welt anreisen. Darunter sind auch etwa 8.000 Autonome, bei denen von einigen erwartet wird, dass sie mit Gewalt versuchen werden, den Gipfel zu stören. Dieser kleine, gewaltbereite Teil dominiert die Berichterstattung über den G20-Protest.

Dabei wird oft vergessen, dass zig Tausende friedlich gegen das informelle Treffen der Mächtigen protestieren werden: In der ganzen Woche werden Wasserschlachten, Latsch- und Fahrraddemos, Konzerte und Workshops organisiert. Was treibt die Menschen an? Was stört sie daran, dass sich Putin, Merkel und Co. in Hamburg treffen? Darüber haben wir mit Giovanni Schulze, Mitglied bei der globalisierungskritischen NGO attac, sowie Jan van Aken, der für die Linke im Bundestag saß und eine der Großdemos angemeldet hat, gesprochen.

Die Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (= G20) trifft sich am 7. und 8. Juli in Hamburg. Neben den USA, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Italien, Japan, Kanada, China und Russland gehören bei G20 auch Brasilien, Indien, Indonesien, Argentinien, Mexiko, Südafrika, Australien, Südkorea, Saudi-Arabien, die Türkei sowie die Europäische Union zu den Teilnehmern. Außerdem kommen die Vorsitzenden vieler internationaler Organisationen wie der UNO, der Weltbank, des Weltwährungsfonds und der OECD.