Dezember ist die Zeit für Jahresrückblicke. Welche Ereignisse haben die Menschen in dem ablaufenden Jahr beschäftigt? Das kann so aussehen wie bei Günther Jauchs "Menschen, Bilder, Emotionen". Wer aber wirklich in die Seele der Deutschen blicken will, sollte schauen, wonach sie gegoogelt haben.

Der Jahresrückblick des Suchmaschinenkonzerns offenbart, was uns umtreibt. Wir suchten dieses Jahr nach Sonnenfinsternis, Pegida, den Minions und, natürlich, Helene Fischer.

Warum nur?

Interessanter und teils überraschender sind die Fragen aus der Kategorie "Warum ...?". Dort offenbart sich, welche Ängste uns plagen, welche Dinge wir nicht verstehen und auch wie banal unser Leben manchmal ist.

"Warum nehme ich nicht ab?" oder "Warum werde ich nicht schwanger?" sind nachvollziehbare Fragen. Aber warum landet ausgerechnet eine Frage aus der Führerscheinprüfung auf Platz 5: "Warum ist scharfes Anfahren zu vermeiden?" Das scheint uns wichtiger zu sein, als die Ursache für die Flüchtlingskrise, die erst auf Platz 9 folgt (Warum so viele Flüchtlinge?).

Und was sagt es über uns aus, wenn wir wissen wollen, warum Bananen krumm sind oder Katzen schnurren? Gibt es wirklich nichts Wichtigeres zu googlen? Besonders tief blicken lässt Frage 10: "Warum haben Katzen Angst vor Gurken?" Ausgangspunkt waren Videos wie dieses hier:

Die Antwort: Die Katzen erschrecken sich vor einem Gegenstand, der plötzlich hinter ihnen liegt. Hätte also auch mit einer krummen Banane geklappt.

Ängstlich und unsicher zeigt sich der Deutsche bei der Jobsuche. Auf Platz 7 landet: "Warum haben Sie sich bei uns beworben?". Kann uns Google helfen, wenn wir selbst nicht wissen, warum wir uns auf einen bestimmten Job beworben haben?

Was...?

Die "Was ...?"-Fragen offenbaren eine große Hilflosigkeit.

Die Jugend weiß nicht, was sie studieren soll. Der Rest hat keine Ahnung von Liebe, leidet an Sodbrennen, kann nicht rechnen ("Was ist 0 geteilt durch 0?") und weiß nicht, was er oder sie kochen soll. Vermutlich nichts mit Pastinaken.