Zu ihrem großen Glück fehlte den beiden Pinguinmännchen, die von Mitarbeiter*innen des Aquariums liebevoll Sphengic genannt werden, allerdings noch etwas. Denn die Brutzeit der Eselspinguine steht bevor. Damit sich Sphen und Magic in dieser Zeit nicht von der Gruppe ausgeschlossen fühlen, gaben ihnen die Mitarbeiter*innen des Sea Life eine Ei-Attrappe, um die sich das Paar kümmern sollte. In der Brutphase ist jeweils ein Teil des Paares dafür zuständig, das Ei schön warm zu halten. Solange watschelt der*die Partner*in herum und hält Ausschau nach potenziellen Eierdieb*innen. Danach wird getauscht. Gelebte Gleichberechtigung sozusagen.

Liebevolle Papas

Da Magic und Sphen sich so liebevoll um ihre Ei-Attrappe kümmerten, beschloss das Sea-Life-Team, den beiden ein echtes Ei zu überlassen. Die beiden Pinguine wurden zu Adoptivvätern des verstoßenen zweiten Eis eines anderen Pinguinpärchens. Da das Ei rund um die Uhr gewärmt werden muss, ist es Pinguinpaaren nicht möglich, mehr als ein Ei auszubrüten. Laut Mitarbeiter*innen des Sea Life zeichnen sich Sphen und Magic schon jetzt als sorgsame Eltern aus und sorgen dafür, dass ihr Ei rund um die Uhr warm gehalten wird.

Während gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland noch immer viele Schwierigkeiten überwinden müssen, bis eine Adoption für sie möglich wird, zeigen Magic und Sphen, was wirklich zählt: die Liebe zueinander und zu dem adoptierten Kind – oder Ei. Damit scheint das Sea Life Aquarium in Sydney in seiner Adoptionspolitik um einiges fortschrittlicher zu sein als manche EU-Länder.

Homosexualität ist unter Pinguinen auch in freier Wildbahn weit verbreitet. Queere Pinguinpaare nehmen immer wieder verstoßene Eier auf oder kümmern sich um Küken, die verwaist sind oder von ihren Eltern verstoßen wurden. In manchen Fällen versuchen sie auch, Steine auszubrüten. Doch dieses Schicksal blieb Sphen und Magic erspart. Das Paar freut sich nun auf sein erstes Baby.