Was die Frankfurter Allgemeine liebevoll "Zwitter-Snack" nennt, ist ein Trend, der süße Teilchen oder verschiedene herzhafte Speisen zu Neukreationen vereint. 2013 feierte der Cronut eine Erfolgsgeschichte: Pâtissier Dominique Ansel vereinte knackig-lockere Blätterteig des Croissants mit der Friteuse des Donuts und schuf damit ein Süßgebäck, wie es keiner zuvor kannte.

Es gab einen regelrechten Cronut–Hype in New York. Vor der "Dominique Ansel Bakery" im trendigen SoHo standen täglich 300 Menschen stundenlang Schlange, um für fünf Dollar pro Stück Cronuts zu ergattern – viele übernachteten sogar vor dem Laden. Da Dominique Ansel seine Priorität auf Qualität legte, begrenzte er die Anzahl an Cronuts pro Kauf maximal drei Stück – mit der Folge, dass der Preis eines Süßteils auf dem "Schwarzmarkt" auf bis zu 58 Euro stieg.

Bruffin – eine Kreation aus französischem Brioche und amerikanischen Muffin. Tatsächlich gab es den Hybridsnack schon vor dem Cronut – er erlangte aber erst mehr Aufmerksamkeit, als Michael Bagley und Medy Youcef anfingen, ihr Gebäck auf dem Gansevoort Market, einer hippen Streetfood-Halle, zu verkaufen. Das besondere an diesem Zwitter-Snacks: Er funktioniert als Frühstück, Mittagessen und Abendessen.

Burgern aller Zeiten. Anstatt von zwei Weißbrothälften, wird das Burgerfleisch von zwei Nudelfladen umschlossen. Diese Fladen bestehen aus asiatischen Ramen-Nudeln, die mit Ei vermengt und zu Fladen gepresst werden. In diesem Burger-Rezept sollen drei Nationen aufeinander treffen: Japan, England und die USA.

"The Bagel Store" in Williamsburg, New York.

Bei all diesen allzu kreativen Snacks sind es jedoch weniger die Qualität, der gute Geschmack oder die gesunden Zutaten, welche die Snacks berühmt gemacht haben. Eher sind es die ulkigen Wortkonstruktionen kombiniert mit schlauen Marketing, welche die Hypes in solchem Maße ausgelöst haben. Für den Bruffin wurde ein eigener Medienberater eingestellt. Die FAZ berichtet überdies, dass kaum ein Restaurant so eng mit Sozialen Medien arbeitet wie die Hybrid-Köche.

Aber brauchen wir wirklich die Kombination aus ohnehin zuckrig-klebrigen Teilchen und frittierten Teig zu einem doppelt ungesunden Snack? Nach der großen Weihnachtsvöllerei ist der Gedanke an noch mehr Zucker und Fett sowieso unerträglich. Darüberhinaus sollten wir unsere Ernährung nicht von Sozialen Medien leiten lassen – sondern essen, was uns schmeckt und gut tut.