Bei Peppa Pig schneit es in großen Flocken. Gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder baut das Schweinemädchen in der Serie einen Schneemann. Mein Kind seufzt: "Warum haben wir nie Schnee?" Über meine Antwort denke ich nicht lange nach: "Das liegt am Klimawandel". Die nächste Frage kommt sofort: "Was ist der Klimawandel?"

Ich suche nach Erklärungen, die sowohl richtig, als auch kindgerecht sind. Dass die Erde sich stetig erwärmt und wir Menschen mit unserer Umweltverschmutzung dafür verantwortlich sind. Mit Autos, Flugzeugen, Fabriken und unserem Konsum. "Warum hören wir dann nicht damit auf?"

An dieser Stelle weiß ich nicht weiter. Wie soll man etwas erklären, was man selbst nicht so wirklich versteht? Was zwar auch private Entscheidungen betrifft, aber vor allem einen politisch-gesellschaftlichen Kurswechsel?

Auch wenn es deprimierend ist, mit Kindern über die Klimakrise zu sprechen – es ist unsere Pflicht. Und zwar so detailliert wie möglich. Denn vor allem unsere Kinder sind es, die mit den Folgen der Klimakrise leben müssen. In der UN-Kinderrechtskonvention steht: "Bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, gleichviel ob sie von öffentlichen oder privaten Einrichtungen der sozialen Fürsorge, Gerichten, Verwaltungsbehörden oder Gesetzgebungsorganen getroffen werden, ist das Wohl des Kindes ein Gesichtspunkt, der vorrangig zu berücksichtigen ist."

Beim Klimaschutz geht es um die Zukunft unserer Kinder, also auch um Kinderrechte. Wenn wir in Rechtfertigungsnöte beim Thema Klimakrise kommen, ist das zwar deprimierend, aber notwendig. "Papa, fühlst du dich schuldig?" fragte die 18-jährige Abiturientin Leevke Puls in einem Gespräch für DIE ZEIT ihren Vater Jan Puls. Er antwortete: "Ja. Das ist ein Scheißgefühl."

Vielleicht geht es genau um dieses Scheißgefühl, damit wir etwas ändern und verändern. Für uns und unsere Kinder. Damit wir später mal eine Antwort haben, wenn unsere Kinder uns fragen: "Was hast du gegen die Klimakrise getan?"

Alle Texte der Kolumne Klein und groß.

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