Der 31-jährige Künstler Abdalla Al Omari begann seine Karriere in Damaskus, kurz nachdem der Konflikt in Syrien ausbrach. Heute lebt er in Belgien, wo er auch seine neue Bilderserie The Vulnerability Series erstellte. In seinen Bildern stellt er Weltpolitiker*innen als Menschen dar, die aus ihrer Heimat vertrieben oder entrechtet wurden. Sie zeigen mächtige Politiker*innen mit hoffnungslosen, fast verzweifelten Gesichtsausdrücken, denen es an Stärke und Charisma fehlt.

Al Omari schöpfte die Idee für sein Projekt aus seinem Leben, aus dem Zorn darüber, dass der Krieg in Syrien eskalierte und er aus seiner eigenen Heimat vertrieben wurde. Als er an den Bildern zu arbeiten begann, wurde aus dem anfänglichen Zorn der Wunsch, die Einflussreichen dieser Welt symbolisch zu entwaffnen. Er malte sie außerhalb ihrer gewohnten Machtposition. "Ich wollte ihnen ihre Macht nehmen und ihnen ihre Menschlichkeit zurückgeben", sagt Al Omari.

In einem Bild zeigt er beispielsweise den syrischen Staatspräsidenten Bashar al-Assad als bestürzten Geflüchteten, der im Wasser steht. "Fassungslos starrt al-Assad in die Ferne, durch den Betrachter hindurch, als ob er seine Situation nicht fassen könnte", sagt der Künstler. Ein Moment der Verletzlichkeit, der uns an die universelle Zwickmühle, in der wir uns befänden, erinnern soll.

Genauso wie ein gar nicht staatsmännisch wirkender Barack Obama oder ein verwahrloster Donald Trump mit zerzausten Haaren und einem schlafenden Kind auf dem Arm. Al Omari verdreht die Realität und legt Politiker*innen das Leid auf, mit dem so viele Menschen weltweit kämpfen müssen. Auf seiner Homepage schreibt er: "In diesem Universum ohne Schwerkraft ist alles, woran wir uns festhalten können, unsere Verwundbarkeit". Sie sei ein Geschenk, das wir feiern sollten. Denn die mächtigste Waffe der Menschheit sei das kollektive Gedächtnis.

Seine Bilder veröffentlicht Al Omari auch auf Instagram.