Okay, mein Freund, du hast bereits gewonnen. Du willst also nicht, dass dieses Jahr gestritten wird? Dieses Jahr soll wahrhaft chillig werden, kein Stress? Du willst, dass alle die Feiertage genießen? Sehr gut. Glückwunsch! Mit diesem Willen ist der Grundstein für ein friedliches Weihnachten bereits gelegt.

Was du nun konkret tun kannst, damit an den Feiertagen kein Streit ausbricht? Hier steht's.

Deine Familie ist dein Freund

Es mag banal klingen, ist aber unfassbar wirkungsvoll und der wichtigste Tipp von allen: Behandle deine Familienmitglieder, als wären sie deine Freunde. Raus aus alten Rollen! Dieses Jahr bist du nicht das nervende kleine Geschwisterkind oder das klugscheißende große.

Das heißt auch, dass du selbst Grenzen aufzeigst. Wenn Mutti fragt, wann du wiederkommst, sie würden mit dem Weihnachts-Kaffee warten, dann sagst du: Keine Ahnung! Du kannst es nicht vorausplanen, wie denn auch? Schließlich bist du nicht mehr so oft in deinem kleinen Heimatkaff, da kannst du dir ruhig auch ein wenig Zeit für deine Freunde nehmen.

Du bist nicht allein verantwortlich

Dieser Tipp hat zwei Teile. Teil 1: Visualisiere dein Weihnachtsfest. Ganz deutlich, mit allen Details. Was esst ihr? Worüber redet ihr? Wie vertreibt ihr euch die Zeit? Was schenkt ihr euch? Was wird im TV angeschaut? Je deutlicher, desto besser.

Teil 2: Nun streiche sämtliche Erwartungen, die du an andere hast. Konzentriere dich stattdessen auf die Dinge, die du selbst tun kannst, damit Weihnachten so wird, wie du es willst.

Überleg dir, was du machen willst

Du willst dir nicht schon wieder "3 Haselnüsse für Aschenbrödel" ansehen? Leg dir eine fette Serien-Playlist an. Hier findest du die nötigen Serientipps dafür. Ich sag doch: Vorbereitung ist alles! Und Game of Thrones ist doch auch irgendwie ein Märchen. Nimm dir Zeit für dich. Wenn du schon immer mal dieses eine Buch lesen wolltest, lies es jetzt! Gönn dir Auszeiten! Niemand verlangt von dir, dass du ständig bei deinen Eltern sein musst.

Vermeide Diskussionen

Grundsätzlich: Sorge dafür, dass kritische Geister bequem sitzen und möglichst oft ein warmes Getränk in den Händen halten. So entstehen wohlwollende Gefühle.

Ansonsten: Weihnachten ist nicht die Zeit, in der über alle Dinge gesprochen wird, die das ganze Jahr schon zu kurz gekommen sind. Wenn du nicht darüber reden willst, wieso du jetzt im 14. Semester immer noch nicht deinen Bachelor fertig hast – fein. Sag das ruhig vorher. Manche Menschen neigen dazu, Weihnachten schnell noch Sachen klären zu wollen. Leider führt das oft zum Streit. Wenn ein Thema plötzlich aufkommt, nimm es wahr und sage, dass du die Diskussion darüber auf einen anderen Zeitpunkt verschieben möchtest.

Wenn es doch zum Streit kommt...

... dann gibt es mehrere Möglichkeiten. Für die debile Tante von der Sorte "Die Flüchtlinge tragen ja alle Markenklamotten, denen geht's doch gut hier!" könnt ihr euch vorbereiten. Ihr könnt dann eure Argumente abfeuern und Tantchen ist ruhig. Kann sogar Spaß machen und lindert zumindest deinen Stress.

Jetzt wird es esoterisch, aber du musst ja keinem sagen, dass du das hier gelesen hast: Wenn der Streit für dich zu emotional wird: Atme in dein Gefühl. Geh zum Fenster, schau in die Ferne – ein geweiteter Blick hilft! – und hör auf, an die Ursache des Gefühls zu denken. Nimm es nur als solches wahr und atme genau da rein. Das funktioniert bei Wut, bei unangemessenen Lachkrämpfen und angeblich auch bei Geburtsschmerz, but who am I to say.

Hilft das nicht und du bist weiter auf 180, ist es dein gutes Recht, zu gehen. In solchen Momenten hast du die schlechteren Karten, weil du nicht rational handeln kannst. Dann geh lieber. Wichtig: Verabschiede dich, von den anderen Gästen und dann auch vom direkten Streitpartner. Sag, dass du momentan zu wütend bist, um zu argumentieren.

???

Und hey – du willst dieses Weihnachten endlich mal stressfrei verbringen? Dann trink einfach nicht zu viel, okay? Muss ich erklären, wieso? Im Zweifel kann das drölfte Glas Sekt manchmal einfach der Tropfen sein, der das Fass... und so weiter. Du weißt schon.

Weihnachten geht auch vorbei

Bei allen Tipps, denk auch dran: Du bist nicht für alle und alles verantwortlich. Zwing dich nicht zu guter Laune, wenn du keine hast, aber lächle, wenn du kannst. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Alle wollen doch eigentlich nur, dass es allen gut geht. Genau darin liegt ja die Fallhöhe des Festes. Bald ist es vorbei und du fährst wieder zurück in die Stadt, in der du jetzt lebst, und vielleicht war Weihnachten dann dieses Jahr sogar ganz chillig.