Wenn dich der Wecker wieder gnadenlos früh aus dem Bett brüllt, ist klar: Die herrlich faulen Feiertage sind endgültig vorbei. Widerwillig wuchtest du deine müden Glieder hoch und schleppst dich durch suppiges, alles verschlingendes Januar-Grau zur Arbeit. Dort triffst du auf Vorgesetzte und Kolleg*innen, denen die Lustlosigkeit nach den Feiertagen aus jeder Pore kriecht. Genau wie dir.Eine Umfrage unter 2000 Brit*innen hat ergeben, dass die meisten im Schnitt volle vier Tage brauchen, um die Weihnachts- und Silvesterzeit vollends hinter sich zu lassen und sich nach den Feiertagen wieder einigermaßen an die Arbeit zu gewöhnen. Fast eine ganze Arbeitswoche dauert es, bis alles wieder einigermaßen auf Normalniveau ist.

In Auftrag gegeben wurde die Umfrage von der Wohltätigkeitsorganisation SPANA, die sich für Nutz- und Arbeitstiere weltweit einsetzt und darauf aufmerksam machen will, dass diese Tiere im Gegensatz zu den meisten Menschen niemals Ferien haben – egal, wie elend es den Zweibeinern im Januar nach den Feiertagen auch gehen mag. Und elend geht es vielen: Über die Hälfte der Befragten gibt beispielsweise an, maximal körperlich bei der Arbeit anwesend zu sein.

Dunkelheit, Schlafmangel, alles hässlich

Das hat verschiedene Ursachen. Zum einen hat das hemmungslose Schlunzen, Schlenzen und Schlemmen während der Feiertage den Biorhythmus gehörig aus dem Takt gebracht. Körper und Geist müssen sich erst wieder ans frühe Aufstehen und die Abwesenheit des Mittagsschläfchens gewöhnen.

Zum anderen ist es morgens noch lange dunkel – auch, wenn der kürzeste Tag mit dem 21. Dezember bereits hinter uns liegt und es tageslichtmäßig sehr, sehr langsam wieder aufwärts geht. Der Lichtmangel sorgt für vermehrte Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin und das macht müde. Ohne die Vorfreude aufs Fest und die omnipräsente Weihnachtsbeleuchtung wirkt der Winter jetzt mit voller Wucht umso trister.

Außerdem: Wer seinen Resturlaub umsichtig geplant hat und länger als nur ein paar Tage auf der Couch liegen durfte, wird sich unter Umständen vor einem schieren Himalaya an Arbeit wiederfinden – und sich davon dezent überwältigt fühlen.

Hinzu kommt, dass der nächste Urlaub meist in weiter Ferne liegt. Wenig überraschend also, dass der Umfrage zufolge mehr als ein Fünftel der Befragten mit dem Gedanken spielt, sich Anfang Januar krank zu melden. Das ist selbstverständlich keine Lösung, denn das verschiebt das Problem ja lediglich; wer eine Woche später anfängt, muss halt immer noch anfangen. Aber keine Bange: Es geht auch anders.

Diese Tipps helfen nach den Feiertagen in den Job

Lies deine Mails geballt

Digital Detox in allen Ehren, niemand möchte über die Feiertage mit beruflichen Banalitäten belästigt werden. Aber nach den Feiertagen am frühen Sonntagabend vor Arbeitsbeginn einen Blick in die Mails zu werfen und schon mal einen groben Überblick über anstehende Aufgaben zu bekommen, kann die Panik vor dem vermeintlich gigantischen Arbeitshaufen deutlich reduzieren. Kurz und konzentriert gucken, was wichtig ist, ein paar Notizen machen, beruhigt schlafen gehen.

Steige langsam ein

Es wird nicht besser, wenn du dich nach den Feiertagen fluchend und frenetisch auf der Tastatur rumhackend in die Arbeit stürzt. Mach dir erst eine schlanke To-Do-Liste, dann einen schönen Kaffee und plausche mit den Kolleg*innen. Zwischendurch immer wieder kleine Pausen und dann zeitig Feierabend machen. Na? War doch gar nicht so schlimm!

Teile deine Aufgaben auf

Zuerst beispielsweise ein Stündchen konzentriert Mails abarbeiten, dann Käffchen. Und anschließend die Frage: Was ist die eine Sache, die wirklich, wirklich an diesem Tag erledigt werden muss? Alles andere steht hinten an. Du musst auch keine acht Stunden nonstop durchschuften. Hilfreich ist die Pomodoro-Technik: 25 Minuten konzentriert arbeiten, fünf Minuten pausieren. Nach vier Runden eine längere Pause von einer Viertelstunde einlegen. Und repeat.

Plane Belohnungen ein

Das kann von einem Latte Macchiato (oder grünem Tee mit Ingwer, je nach Neujahrsvorsatz-Situation), über eine feierabendliche Sushi-Bestellung oder einen Saunabesuch bis zum Kurztrip an die Ostsee alles sein. Hauptsache, du belohnst dich für deinen Fleiß und deine Tapferkeit und pflanzt ausreichend Freuden-Highlights in den Januar. Und schon sieht der Mordor-Monat viel weniger nach Höllenschlund aus.

Alles hat ein Ende

Denn ganz egal, wie trist und hässlich, lang und grauenhaft der Januar ist und wie anstrengend die Aussicht auf Arbeit am ersten Tag nach den Feiertagen: Auch dieser Tag geht garantiert irgendwann vorbei, auch dieser Monat dauert nicht ewig. Oder anders gesagt: Nur noch 50 Wochen bis Weihnachten!