Als Kind wurde uns von unseren Eltern gesagt, wir sollten unsere Ängste und Albträume hinwegkommen. Sie seien nicht real, wir sollten sie nicht in unser Leben lassen. Der US-Amerikaner Joshua Hoffine aber tut genau das: Der "Horror-Fotograf" verbrachte mehrere Jahre damit, seine Kindheitsängste und Visionen zum Leben zu erwecken – und zu verbildlichen.

"Ich interessiere mich für die Psychologie der Angst", sagt Joshua. "Wir alle wurden mit innewohnenden und instinktiven Ängsten geboren, wie der Angst vor Dunkelheit, lauernder Gefahr. Wenn wir älter werden, verlieren unsere Ängste ihre Intensität und verlieren sich ins Unbewusste."

Horror als Kunstform ziehe seine Stärke vor allem von diesem Unbewussten. Seine gestellten und surrealen Fotos, die er ze.tt zur Verfügung stellte, entstanden wie kleine Filme: Mit eigenen Sets, Kostümen, Nebelmaschinen, Make-Up. Dabei hatte er Hilfe von Freunden und der Familie, unter den Models ist unter anderem seine eigene Tochter.

Seine Fotos wollte er aus der Sicht der Kinder präsentieren. "Ich möchte, dass der Betrachter ihre Blickwinkel einnimmt, um ihr Gefühl der Schutzlosigkeit zu spüren", sagt er. "Die Bilder betonen die Gefahr und zeigen ein unmoralische Welt, in der Unschuld ständig bedroht ist."

In seinem Buch "Horror Photography", das er sich über eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne finanzieren konnte, geht es um vor allem um unsere Unsicherheit. "Der Horror erzählt uns nichts anderes, als dass unser Gefühl der Sicherheit eine Illusion ist und die Monster überall um uns herum sind."