Die britische Supermarktkette Sainsbury's will Anfang Mai eine neue Art der Fleischverpackung einführen. Sie soll es den Kund*innen ermöglichen, Fleisch zuzubereiten, ohne es anfassen zu müssen.

Sainsbury's will zum Beispiel vorgeschnittene Hähnchenstücke in Plastiktüten anbieten. Die Kund*innen sollen das Fleisch in die Pfanne legen können, ohne es berühren zu müssen, berichtet die Sunday Times.

Rohes Fleisch löse bei Kund*innen Angst aus

Die Touch-free-Verpackungen sollen vor allem den Bedürfnissen jüngerer Kund*innen entgegen kommen. Marktforschungsergebnisse der Supermarktkette zeigten scheinbar, dass vor allem Kund*innen unter 35 Jahren nicht mit rohem Fleisch in Berührung kommen wollen.

Umfragen der Supermarktkette hätten gezeigt, dass Millenials bei dem Gedanken, mit rohem Fleisch in Kontakt zu kommen, ein hohes Maß an Angst verspüren würden. Dafür hatte das Unternehmen das Marktforschungsinsituts Mintel beauftragt. Die Untersuchung zeigte, dass 37 Prozent aller nach 1980 geborenen Kund*innen es bevorzugten, kein rohes Fleisch berühren zu müssen.

Die Fleisch-Angst beruht auf Unwissen und der Angst vor Bakterien

Die Abneigung beruhe vor allem auf mangelnder Bildung, was die Zubereitung von Lebensmitteln angehe. Die Bildungslücke sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass vor allem jüngere Menschen immer häufiger außer Haus essen würden und kein Wissen über die Zubereitung von Lebensmitteln hätten. Die im Zuge der Umfrage interviewten Kund*innen gaben außerdem an, Angst vor Bakterien zu haben. Anscheinend gab eine Umfrageteilnehmerin an, das Fleisch vor der Zubereitung mit Desinfektionsspray zu besprühen.

Ruth Mason, Chefberaterin des Verbandes britischer Landwirte äußerte sich laut einem Bericht des Telegraphs folgendermaßen zu dem neuen Verpackungstrend: "Wir finden es beunruhigend, dass die Kunden sich von ihrem Essen bereits so weit distanziert haben, dass sie diese Bedenken haben."