"Das Datum des 3. Aprils hält seit Jahren einen besonderen Platz in unserer Geschichte", beginnt George Clooney seine Gastkolumne im US-amerikanischen Filmportal "Deadline.com". So wären an diesem Datum im Laufe der Zeit Jesus gekreuzigt, der Marshall-Plan, die wohl größte Nachkriegsintervention in der Geschichte der Menschheit unterzeichnet, der erste Handanruf getätigt und Marlon Brando geboren worden, schreibt Clooney weiter. Dass am 3. April 2019 im streng konservativen Sultanat Brunei Strafrechtsverschärfungen in Kraft getreten sind, stehe für sich, so Clooney. Daher forderte der Hollywood-Star zum Boykott von neun Luxushotels in Großbritannien, Frankreich, Italien und der USA auf, die der Brunei Investment Agency gehören. Hierzu zählen das Hotel Bel-Air in Los Angeles und das Hôtel Plaza Athénée in Paris. Mit jedem Besuch dieser Hotels würde man dazu beitragen, die Ermordung unschuldiger Menschen zu finanzieren, mahnte Clooney.

Trotz internationaler Kritik führte Brunei am Mittwoch mit der Strafrechtsform unter anderem die Todesstrafe für gleichgeschlechtlichen Sex ein. Die neuen Gesetze richten sich nach dem islamischen Recht der Scharia, welche das Sultanat des südostasiatischen Kleinstaats seit 2014 schrittweise einführt. Brunei sei ein Staat, "der seine Verehrung immer Allah widmet", sagte der in Brunei herrschende Sultan Hassanal Bolkiah in einer Fernsehansprache. Deshalb wolle er die islamische Lehre in seinem Land stärken. Mit der Strafrechtsform wurde nun unter anderem die Todesstrafe für gleichgeschlechtlichen Sex eingeführt.

Zahlreiche Prominente wie Ellen DeGeneres und Elton John teilten Clooneys Liste der Luxushotels in den sozialen Netzwerken. Der Berliner Influencer Riccardo Simonetti, selbst Mitglied der LGBTQ-Community, äußerte sich in einem Video auf Instagram betroffen zu der in Brunei eingeführten Todesstrafe. "Ich finde die Vorstellung so schrecklich, dass der Geburtsort allein entscheiden kann, was aus einem Menschenleben wird. Das Schlimmste ist, dass die ganze Welt das sieht und man trotzdem nichts ändern kann", sagt Simonetti.