Auf dem linken Foto wirkt ihr Körper straff und sportlich, eine Szene wie aus einer Bikiniwerbung. Auf dem rechten Bild sitzt sie entspannt, die Haut wölbt sich an manchen Stellen. "Sitzt du anders in der Öffentlichkeit als privat? Ich schon", heißt es in der Bildunterschrift. Solche und ähnliche Aufnahmen füllen den Account der Journalistin Danae Mercer – und zeigen, wie viel unsere Selbstdarstellung an der Wahrnehmung der anderen ändert.

Mit ihren Posts versucht Mercer, die einst selbst mit einer Essstörung zu kämpfen hatte, nach und nach die Tricks hinter vermeintlich perfekten Instagram-Fotos aufzudecken. Durchgestreckte Rücken, rausgedrückte Pos, das richtige Licht: In kurzen Videos erklärt sie, welche Posen Körper besonders schlank und rank erscheinen lassen und wie Influencer*innen eine Realität verkaufen, die es nicht gibt. Dafür präsentiert sie ihren eigenen Körper mal in vorteilhafteren, mal in unvorteilhafteren Momenten und stellt diese Aufnahmen direkt gegenüber.

In ihren Bildunterschriften wiederholt sie immer wieder, dass man sich nicht mit Fremden auf Social Media vergleichen solle. Die sozialen Medien würden die Geschichte erzählen, dass jedes Mädchen das Mädchen von nebenan sei und dadurch jedes Ziel erreichbar: "Und plötzlich wird jedes Supermodel auf einer Superjacht die Norm." Obwohl wir wüssten, dass das nicht der Realität entspräche, vergäßen wir das oft: "Was wir hier sehen ist ein Echo von perfekten Winkeln und händisch ausgewählten Wahrheiten."

mz