Wir leben in einer modernen Welt. Wir genießen unseren Lebensstandard, gehen zur Arbeit, regen uns über Kollegen auf, gehen nach Hause, shoppen im Internet neue Bettwäsche und gehen ins Bett. Das ist unser Alltag – den wir viel zu wenig schätzen.

Ein britischer Report hat gerade bekannt gemacht, dass weltweit fast 21 Millionen Menschen zur Arbeit gezwungen werden, 11,4 Millionen Frauen und Mädchen, 9,5 Millionen Männer und Jungen. 4,5 Millionen von ihnen sollen Opfer sexueller Ausbeutung sein. Andere Menschen profitieren davon.

Zum Beispiel: Wir. Denn wenn wir ein T-Shirt für fünf Euro kaufen, können wir nicht unmittelbar sehen, welche Kinderhände in der Produktionskette involviert waren.

Die einen schuften, die anderen profitieren

Es ist ein unfaires Spiel, dessen sich die Organisation Slavery Footprint angenommen hat. Jährlich werden nach Angaben ihrer Website zwar 120 Millionen Dollar in den Kampf gegen illegalen Menschenhandel und Freiheitsberaubung investiert, doch der geschätzte Profit von Sklaverei liegt derzeit bei 150 Millionen Dollar. Es gibt noch viel zu tun.

Seit 2011 kann nun jeder mithilfe von dem Slavery Footprint-Test seinen persönlichen Sklaven-Konsum ausrechnen lassen. Die Umfrage umfasst elf Fragen, die den persönliche Lebensstil und die Konsumgewohnheiten prüfen. Am Ende offenbart eine fett gedruckte Zahl, wie viele Menschenleben für den eigenen Lebensstandard arbeiten.

Der individuelle Sklaven-Fußabdruck

Um den Test zu erstellen, untersuchten die MitarbeiterInnen der Organisation Slavery Footprint 400 Produktionswege alltäglicher Gebrauchsgegenstände auf Sklavenarbeit. Anhand der Recherche vergaben sie zu jedem Produkt eine Anzahl an Sklaven, die in die Herstellung jeweiliger Produkte involviert sein sollen.

Initiiert hat die Website Justin Dillon. Der hauptberufliche Musiker kam auf die Idee, als er 2008 die Dokumentation "CALL+RESPONSE" über Sklaverei und Menschenhandel drehte. Die positive Resonanz von mehr als 400.000 Zuschauern und 250.000 Euro, die an HelferInnen in betreffenden Gebieten gespendet wurden, motivierten ihn. 2011 gründete er die Non-Profit-Organisation Slavery Footprint, die mit dem amerikanischen Außenministerium zusammenarbeitet.

Schnell gewann das Tool an Popularität. Noch im selben Jahr wurde das Projekt Teil einer von Google finanzierten Initiative gegen Sklaverei, die 1,8 Millionen Dollar bereitstellte. Aufgrund des Erfolg von Slavery Footprint rief Dillon das Unternehmen Made In A Free World ins Leben, mit dem er nicht nur Konsumenten, sondern auch Unternehmen von dem aktiven Kampf gegen die Sklaverei überzeugen möchte.