Welch einen entzückenden Namen ein solch stinkendes Gemüse doch tragen kann: R-o-s-e-n-k-o-h-l. Dabei riechen die blassgrünen Kugeln alles andere als rosig.

Dazu der bittere Geschmack, der für viele Gaumen höchst unangenehm ist. Er führte schon zu so manchem Geheule und Kindheitstrauma, wenn Oma wieder deftige Hausmannskost (Schweinebraten an Rosenkohl und Kartoffeln) zubereitete.

Dass manche Menschen die kleinen Röschen abstoßend finden, hat sogar eine wissenschaftliche Ursache: Schon die Neandertaler trugen ein Gen in sich, das eine Abneigung gegen den Bitterstoff Phenylthiocarbamid (PTC) bewirkt, damit sie keine giftigen Pflanzen verzehrten. Auch heute lässt dieses Gen so manchen Menschen vor dem Bitterstoff Senföl-Glycoside im Rosenkohl oder vor Spinat und Grapefruits zurückschrecken.

Die Industrie hat sich bereits vorgenommen, die schwefelhaltigen Glycoside so zu verändern, dass der Kohl seinen Gestank verliert, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Zum Glück bisher erfolglos: Wollen wir wirklich noch mehr zurecht gezüchtetes Gemüse?

Nein. Let's go back to the roots! Wir kaufen die Rosenköhlchen lieber zur Saison auf dem Wochenmarkt. Denn das typische Wintergemüse hat gerade Hochsaison: Die Ernte zieht sich von Oktober bis Februar.

Pünktlich zu Schnee und Kälte kommen die Vitamine und Mineralstoffe der Kohlart sehr recht. Sie enthält reichlich Vitamin A, B1 und B2 und doppelt so viel Vitamin C wie Orangen. Jetzt der überzeugendste Fakt: 200 Gramm Rosenkohl enthalten mehr Ballaststoffe als 100 Gramm Vollkornbrot.

Na? Auch Lust auf Rosenkohl bekommen? Was du Leckeres damit anstellen kannst, erfährst du in folgender Rezeptauswahl. Auf die Plätze – Rosenkohl – Los!

Balsamico-Rosenkohl mit Räuchertofu

Zutaten (für 2 Personen)

200 g Räuchertofu, in Würfeln

500 g Rosenkohl, halbiert

1 rote Zwiebel, in Scheiben

4 EL Olivenöl

4 EL Balsamico-Creme

1 TL Chiliflocken

1/2 TL Paprikapulver

Salz und Pfeffer
Rezept

Rosenkohl mit ausreichend Salzwasser ca. 2 - 3 Minuten vorgaren. Tofu mit 2 EL des Öls, Chiliflocken, Paprikapulver und Salz und Pfeffer marinieren. Den Tofu anbraten, bis er knusprig ist und beiseite stellen. Dann den Rosenkohl anbraten und die Zwiebel dazugeben. Wenn er von beiden Seiten gut angeröstet ist, träufelt den Balsamico drüber und mischt den Tofu nochmal darunter.

Rosenkohlauflauf

Zutaten (mittelgroße Auflaufform)

750 g Rosenkohl

2 große Kartoffeln

4 EL Margarine

6 TL Mehl

250 ml Wasser

8 EL Hefeflocken

1 EL Senf

Salz, Pfeffer
Rezept

Kartoffeln in Scheiben und die halbierten Röschen fast gar kochen und in eine Auflaufform geben (wer mag, kann auch mit anderem Gemüse kombinieren). Für den Hefeschmelz die Margarine in einem Topf schmelzen. Mehl dazugeben und verrühren. Bei ständigem Rühren Wasser und Hefeflocken dazugeben. Zum Schluss den Senf dazu, salzen und pfeffern. Den Hefeschmelz über das Gemüse in der Auflaufform geben und bei 180 Grad Umluft circa 30 Minuten im Ofen garen lassen.

Rosenkohlsuppe mit Granatapfelkernen und Nüssen

Zutaten

500 g Rosenkohl, gewaschen und geputzt

200 g Kartoffeln, geschält und gewürfelt

1 Zwiebel, klein geschnitten

Pflanzensahne (Soja)

Salz, Pfeffer, Paprikapulver

Pistazien

Kerne eines Granatapfels
Rezept

Zwiebeln in etwas Öl im Topf andünsten, Rosenkohl und Kartoffeln zugeben und mit (kochendem) Wasser aufgießen, sodass das Gemüse nicht ganz mit Wasser bedeckt ist und etwas herausragt. Zugedeckt köcheln lassen, bis das Gemüse bissfest ist, dann pürieren. Mit einem Schuss Pflanzensahne und den Gewürzen abschmecken. Die Suppe mit Granatapfelkernen und Pistazien garnieren und servieren.

Aus der Reihe: Wintergemüse für Dummies. Denn Winter bedeutet: Mehr Zeit, weil weniger Freizeitstress, gemütliche Abende auf dem Sofa, mit Freunden kochen, gutes Essen zelebrieren. Lerne zum Beispiel HIER, was die Pastinake alles kann!