Auf Hochdeutsch 'Karotte', in Nord- und Ostdeutschland die 'Gartenmöhre', in Baden, Schwabenland und Bayern die 'Gelbe Rübe', in Norddeutschland die Wurzel oder Wuttel und in der Schweiz das Rüebli. Für die Möhre gibt es viele Namen – und mindestens genau so viele Rezepte und Erscheinungsformen.

Entgegen vieler Vorstellungen gibt es nicht nur geradlinige, orangene, zehn Zentimeter lange Möhren, sondern auch knubbelige Sorten in Gelb oder Violett. Und die schmecken genauso gut – wenn nicht besser.

acht Kilogramm Möhren, Karotten und Rote Rüben im Jahr – damit gehört das heimische Gemüse zu den deutschen Lieblingssorten. Gut so. Die Möhre ist nämlich ziemlich gesund. Sie enthält kleinere Mengen an Eisen, Kalium, Calcium und ganz wichtig: Beta-Carotin. Mit etwa fünf bis 30 Milligramm pro 100 Gramm ist es der wichtigste Inhaltsstoff und Lieferant von Vitamin A, welches gut für unsere Haut und unser Sehvermögen ist.

Ähnlich wie bei der Pastinake und dem Kürbis liegt ein großer Vorteil der Möhre in ihrer Regionalität: Sie müssen also nicht, wie viele andere Gemüsesorten, um die halbe Erdkugel nach Deutschland geschifft werden. Und: Sie hat fast das ganze Jahr über Saison. Außer im Januar und Februar wird die Möhre das ganze Jahr über geerntet.

Was Mensch außer Salat und Babybrei mit der Möhre anfangen kann, zeigen folgende vier Rezept-Vorschläge. Auf die Plätze, Möhre, LOS!

Karottennudeln mit Erdnusssoße

  • 5 ausgewachsene Karotten, in Streifen
  • 5 Champignons, in Scheiben
  • 5 Tomaten, geviertelt
  • daumengroßes Stück Ingwer, gehackt
  • 1 Knoblauchzehe, zerdrückt
  • 1 Frühlingszwiebel, gehackt
  • 2 TL Öl
  • 3 TL Erdnussbutter
  • Salz, Pfeffer, Chilipulver
  • 2 EL Orangensaft
  • 1 Tasse Wasser

Karotten mit einem Sparschäler in schmale Streifen schälen, sodass sie wie Linguine aussehen. Champignons anbraten und mit Chili würzen. Knoblauch, Ingwer und die Lauchzwiebel in Öl anbraten und die Karotten hinzugeben. Gut anbraten und mit Orangensaft ablöschen, drei bis fünf Minuten köcheln lassen. Mit Wasser übergießen, salzen, pfeffern und aufkochen lassen. Dann die Erdnussbutter unterheben und abgedeckt auf kleiner Flamme ca. zehn Minuten garen lassen. Zuletzt Tomaten und die Champignons dazutun.

Karotten-Linsen-Curry

  • 2 Zwiebeln
  • 4 Karotten
  • 250 g rote Linsen
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 TL Kreuzkümmel und Garam Masala
  • 1 EL Kokosraspel
  • 1 Stück Ingwer, klein geschnitten

Die Linsen in einem Metallsieb unter kaltem Wasser abspülen, dann in einen Topf geben, mit 500 ml Wasser bedecken, aufkochen und zehn Minuten köcheln lassen. Zwiebeln mit Kreuzkümmel, Kurkuma, Garam Masala anbraten, Ingwer und Kokosraspeln, Karotten und Chili dazutun und unter gelegentlichem Rühren garen lassen. Mit Salz würzen, die Linsen dazugeben und noch weitere fünf Minuten garen.

Möhren-Kokos-Cremesuppe

  • 500 g Möhren, grob geschnitten
  • 200 ml Kokosmilch
  • 1 Zwiebel, grob gehackt
  • 2 EL Öl
  • 2 Knoblauchzehen, grob gehackt
  • 3 TL Gemüsebrühe
  • Stück Ingwer, gehackt
  • 1/2 TL Kurkuma

Die Zwiebel in einem Topf mit Öl etwas anbraten. Möhren, Brühepulver und Wasser hinzugeben, sodass die Möhren bedeckt sind. Aufkochen lassen und ca. zehn Minuten köcheln lassen. Dann Kokosmilch, Knoblauch, Ingwer und Kurkuma hinzugeben, noch einmal kurz aufkochen und schließlich pürieren.

Karottengratin

  • 70 g Cashewkerne
  • 125 ml Wasser
  • 1 kg möglichst große Karotten
  • 10 g Ingwer, gehackt
  • 2 EL Agavendicksaft
  • 1 EL Thymianblätter
  • 1/2 TL Muskatnuss, gemahlen
  • Salz, Pfeffer
  • 2 EL Kokosraspel
  • Öl

Cashews über Nacht in Wasser einweichen. Abspülen und mit etwas Wasser pürieren, bis die Masse eine dickflüssig Konsistenz annimmt. Karotten schräg in hauchdünne Scheiben schneiden oder einen Sparschäler nutzen. Ingwer mit dem Agavendicksaft verrühren. Die Cashew-Sahne mit Thymian und Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken und die Kokosraspel untermischen.

Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Eine Auflaufform fetten und die Karottenscheiben übereinanderlegen, sodass keine Lücken entstehen und mit dem Agaven-Ingwer-Sirup beträufeln. Den Auflauf mit der Kokos-Cashew-Sahne übergießen und den Gratin etwa 30 Minuten backen, bis er bräunlich wird.

Aus der Reihe: "Wintergemüse für Dummies". Denn Winter bedeutet: Mehr Zeit, weil weniger Freizeitstress, gemütliche Abende auf dem Sofa, mit Freunden kochen, gutes Essen zelebrieren. Lerne zum Beispiel hier, was die Pastinake alles kann!