Ihr Name ist Perdita. Perdita, die Verlorene. Im Mitchell County Animal Rescue, einem Tierheim im US-Bundesstaat North Carolina, hat offensichtlich jemand Shakespeare gelesen. Denn der Name entstammt seinem Drama Das Wintermärchen. Dort wird die Königstochter Perdita als Findelkind ausgesetzt und von einem Schäfer großgezogen. Doch während die fiktive Perdita irgendwann wieder am Hof landete, ist das Schicksal der lebenden Perdita noch ungeklärt. Fest steht nur: Das Tierheim würde sie gerne loswerden.

Auf Facebook postete das Heim ein Foto der Katze mit der Zeile "die schlimmste Katze der Welt." Weiter heißt es:

Perdita, nicht für die Zartbesaiteten. Sie mag: dich so lange anzustarren, dass du glaubst, nie mehr fröhlich sein zu können … mit ihren Sprüngen erschrecken (ihre Spezialität), in dunklen Ecken abhängen, sich wie die Queen aufführen, Mitarbeiter glauben lassen, sie sei krank.

Was sie nicht mag wird auch noch ausgeführt. Und zwar:

die Farbe Pink, Kätzchen, Hunde, Kinder, die Dixie Chicks, Disneyfilme, Weihnachten und zu guter Letzt: Umarmungen

Sie sei alleine abzugeben und als sozial renitente Katze wohl bestenfalls für einen ebenso sozial renitenten Menschen geeignet. Kostenpunkt? Null Dollar. Kann einfach abgeholt werden.

Ambery Lowery, die Chefin des Tierheims, erklärte in einem Interview den Hintergrund dieser Maßnahme. Ihre Mitarbeiter*innen seien zunächst davon ausgegangen, dass Perdita Schmerzen habe. Doch beim Tierarzt stellte sich dann heraus, dass es wohl einfach nur ihre schlechte Laune war: "Sie ist einfach nur ein Arschloch", sagt Lowery.

So sehr wir die Offenheit des Tierheims schätzen und im Prinzip applausbereit sind, wenn sich Menschen die Mühe geben, nicht die Katze im Sack zu verkaufen (sorry, der musste doch kommen) – ebenso sehr möchten wir auch diese Bewertung von Perdita infrage stellen: Denn ein Wesen, das kein Pink, keine Hunde, keine Disneyfilme und keine ungefragten Umarmungen mag ist doch, mit Verlaub, kein Arschloch.

Sondern einfach nur total in Ordnung.