Es ist schwer, sich vorzustellen, was sich hinter dem Horizont verbirgt. Und doch tun wir es, wenn wir am Strand stehen und auf diese Linie blicken. Der Kartograf Andy Woodruff wollte eine Antwort finden, indem er sich fragte: "Wenn man an einem bestimmten Punkt steht und senkrecht zur Küste blickt und dann gerade aus los geht und sich nie umdreht, wo würde man ankommen?" 

Inspiriert habe ihn eine Weltkarte, die in der Washington Post veröffentlicht wurde. Sie zeigt, wohin wir blicken, wenn wir an den Küsten der Welt stehen. Woodruff war diese Darstellung allerdings zu vereinfacht.

Er weiß, dass es nicht reicht, mit dem Lineal eine Linie zu ziehen oder in Breitengraden zu denken. Gründe dafür sind die Rundung der Erde und die Unebenheit von Küstenlinien.

Woodruff berechnete akribisch Blickwinkel von Küstenpunkten weltweit und malte alle möglichen Richtungen am Computer nach. Das dickere Ende der Linien verdeutlicht, von wo der Blick ausgeht. Seine Weltkarten zeigen, wie unterschiedlich der Blick wandert, abhängig vom Standort.

Nach Europa kann man dementsprechend nur von Nord- und Südamerika aus blicken. Asiaten und Australier können nicht zu uns rüber schauen, wenn sie am Strand stehen.

Afrika, Asien und Nordamerika sind hingegen von allen Seiten aus zu sehen. (Das Mittelmeer ist in allen Darstellungen als Binnenmeer ausgeschlossen worden).

Weitere Karten, auch von der Antarktis, findet ihr hier.