Singer-Songwriterin Regina Spektor sitzt in einem Zimmer im sechsten Stock ihres Hotels am Potsdamer Platz und kritzelt auf einen Zettel. Eigentlich ist sie gerade auf Promotion-Tour durch Europa für ihr neues Album. Als wir sie bitten, ihre Lieblingslieder aufzuschreiben, ist sie froh, mal über etwas anderes sprechen zu können. "Ich finde die englische Version von '99 Luftballons' von Nena ist einer der besten Popsongs aller Zeiten", sagt sie und beginnt die Melodie leise zu summen.

Heute erscheint ihr siebtes Studioalbum "Remember Us To Life" mit 14 neuen Songs in der Deluxe Edition. Ihr Sound ist wie gewohnt schräg, unkonventioneller Pop mit einer großen Portion Drama, Pianos, und Cellos. Auf die Liste mit ihren Lieblingsliedern schreibt sie keines davon. Am liebsten höre sie Musik, die ganz anders klingt, als ihre eigene. Das mache ihr mehr Spaß. Andersherum wolle sie selbst auch keine Musik machen, die an andere Künstler*innen erinnert. Es gehe darum, der Homogenität zu entfliehen.

Während sie frische Apfelspalten isst und Tee trinkt, sprechen wir über David Bowie, Mozart und Prince – und darüber, dass ihr Ehemann Jack Dishel ihr immer wieder gute Bands empfiehlt. So zum Beispiel Nummer sieben auf ihrer Liste: die Indie-Rock-Band Broncho. Oft habe sie keine Zeit selbst auf neue Musik zu stoßen und greife daher aus Gewohnheit auf Altbekanntes zurück. Sie erzählt, wie gerne sie Playlists von anderen Künstler*innen mag, weil sie so neue Musik entdeckt.

Bevor wir Fotos machen, trägt die 36-jährige Sängerin mit russischen Wurzeln schnell noch Lippenstift auf und strahlt dann mit einem riesigen Grinsen in die Kamera. Hier sind ihre Lieblingslieder zum Nachhören.