Im Herbst 2016 streikten tausende Frauen in Polen, um ihr Recht auf Abtreibung nicht zu verlieren. Am 21. Januar nahmen fast drei Millionen Menschen am Frauenmarsch in Washington teil und bildeten damit die größte Demonstration in der Geschichte der USA. Auch in Berlin fiel der Frauen*kampftag am 8. März nicht schlecht aus, mit 7.000 Menschen, die von Neukölln nach Kreuzberg marschierten. Doch was sind die Hintergründe der Bewegungen, wer steht wofür und was hat es mit Feminismus in der Popkultur auf sich?

Diese zehn Podcasts erklären in ihren Folgen die Welt aus feministischer Perspektive. Mal humorvoller, mal seriöser, aber immer mit viel Leidenschaft fürs Thema. Die Podcasts und ihre empfohlenen Folgen findet ihr auf iTunes oder auf den verlinkten Websites.

Lila Podcast

Der Lila Podcast von Katrin Rönicke, Susanne Klinger und Barbara Streidl ist der Klassiker unter feministischen Podcasts in Deutschland. Seit Juni 2013 liefert jede Episode tiefgründige Inhalte und spannende Gespräche. In einer guten Stunde erläutern die Moderatorinnen aktuelle politische Themen und geben Hintergründe, beispielsweise was es mit Gender eigentlich auf sich hat, wie Frauen arbeiten und was wir für mehr Gleichberechtigung in Deutschland und auf der Welt tun könnten.

Empfehlungen

Gina-Lisa, Brock und Dolly: Die Podcasterinnen sprechen über Rape Culture.

Webscheide: Das Feindbild Gender im Grundsatzprogramm der AfD steht im Fokus.

Popaganda und Backtalk

Das Magazin Bitch, aus Portland, Oregon, ist seit 20 Jahren der Maßstab, wenn es um feministische Kritik von Popkultur geht. Die Podcasterinnen des Magazins erklären jede Woche, was Popkultur und Politik aus feministischer Sicht so gebracht hat. In der einen Woche gibt es ein einstündiges Hintergrundgespräch zu einer feministischen Fragestellung. Popaganda klingt wie ein kleines Magazin für die Ohren, manchmal werden auch Artikel aus der aktuellen Ausgabe vorgelesen. Die nächste Woche nehmen die Redakteurinnen in einer Folge Backtalk auseinander, was in der Popkultur passiert ist.

Empfehlungen

Bey’s Announcement and Sundance Showdown: Dahlia und Amy reden über Beyoncés Schwangerschaftsankündigung und die Diskussion zwischen Jessica Williams und Selma Hayek zum Thema weißen Feminismus auf dem Sundance Film Festival.

Race, Gender, and Marijuana: Redakteurin Sarah Mirk fragt sich, was die Legalisierung von Gras in den USA bringt und vor allem wem?

kleinercast

Die Macherinnen von kleinerdrei, einem feministischen Online-Magazin, blicken in ihrem Podcast auf ein Thema aus Politik oder Popkultur. Die Konversationen drehen sich um feministische Bewegungen und Solidarität zwischen Frauen, aber auch Boygroups, Hunger Games und Menstruation. Als Hörer*in lernt man viel Neues, zum Beispiel auch wie die Netzfeministinnen im Internet angefangen haben.

Empfehlungen

Unsere Anfänge im Internet

Deanna Zandt über den Women’s March

Call Your Girlfriend

2014 nahmen die US-Amerikanerinnen Aminatou Sow und Ann Friedman die erste Folge ihres Podcasts auf, mittlerweile ist der feministische Podcast Kult. Wöchentlich 45 Minuten lang werden die zwei long-distance besties, zu deutsch Fernbeziehungs-Beste-Freundinnen auch mal deine besten Freundinnen. Sie analysieren US-amerikanische Politik, quatschen über die Kardashians und stellen Freunde des Podcasts vor, gute Freund*innen der Moderatorinnen, die die Medien, Kunst oder Politik der USA gerade aufmischen.

Empfehlungen

Follow Your Arrow: Eine der ersten Folgen widmet sich ganz den Fragen der Hörer*innen.

Phone-a-Friend: Ashly Perez: Ein intimes Interview mit der BuzzFeed-Videomacherin Ashly Perez darüber, was es bedeutet, als Frau im Internet aktiv zu sein.

Sexvergnügen

Was ist feministischer als über schlechten Sex zu reden? Über guten Sex reden. Wie das geht, erklären Leila und Ines im Podcast alle zwei Wochen. Sexvergnügen ist ein Bildungspodcast, denn die beiden Frauen wissen Bescheid: Von Sexting bis Squirting besprechen sie alles, was man so über Sex wissen wollte, aber sich nicht traut zu fragen, und nehmen sich dabei selber nicht zu ernst.

Empfehlungen

Was ist schlechter Sex?

Worauf kommt es beim Sexting an?

The guilty feminist

Es wird oft bezweifelt, dass Feminismus lustig sein kann. Dieser Podcast beweist, dass in Großbritannien feministischer Humor möglich ist. Deborah Frances-White hat jede Woche eine Komikerin zu Gast, mit der sie vor Publikum bespricht, warum sie als Feministinnen nicht taugen. In den Liveshows reden sie über alles, was Frauen falsch machen können. Jede Folge fordern sie sich zu einer Challenge heraus, zum Beispiel alles mitzumachen, was ein Frauenmagazin empfiehlt.

Empfehlungen

Women’s Magazines with Sarah Millican: Es geht um die Frage, ob man als Feministin überhaupt Frauenmagazine lesen darf?

Taking Up Space with Desiree Burch: Was bedeutet es, als Frau in der Gesellschaft und im öffentlichen Raum weniger Platz einzunehmen?

2 Dope Queens

Die zwei Königinnen dieses Podcasts sind Jessica Williams, bekannt aus der Daily Show von Comedy Central, und Komikerin Phoebe Robinson. Ihre Gäste sind prominente und weniger bekannte Komiker*innen, die in den einstündigen Folgen ihre Sketche vorführen. Dazwischen packen Robinson und Williams ihre eigenen Einlagen und dazu gute Musik. Die erste Staffel des Podcasts ist vorbei, aber die neuen Folgen werden nicht lange auf sich warten lassen.

Empfehlungen

Dad Bods: Williams und Robinson reden über sexy Väter. Komikerin Aperna Nancherla nimmt ihre eigene Depression aufs Korn.

Dude for a Day: Phoebe Robinson probiert Tinder aus und Jessica Williams wird für einen Tag zu Mann.

Feuer & Brot

Die beiden Freundinnen Alice und Maxi treffen sich wöchentlich vor den Mikros, um aus Hamburg und Berlin zu bequatschen, was sie gerade beschäftigt. Da finden sich viele feministische Themen, aber auch andere gesellschaftspolitische Fragen, wie zum Beispiel ein Jahresrückblick zum Thema Angst. Feuer & Brot ist erst zehn Folgen alt, aber schon jetzt haben sich die zwei Medienmacherinnen in unsere Favoritenliste geschlichen, mit ihren anregenden Gesprächen und den sympathischen Stimmen.

Empfehlungen

Rap hören und Feministin sein – geht das überhaupt?

Über Männlichkeit & Rollenbilder

Another Round

Mit ihrer guten Laune und der Lust an kritischen Themen, mischen Heben Nigatu und Tracy Clayton, die Moderatorinnen des BuzzFeed-Podcasts Another Round, die Podcast-Szene auf. Jede Folge gliedert sich in feste Segmente: Diskussion über aktuelle Politik, Interviews mit spannenden Persönlichkeiten, Schauspieler*innen und Wissenschaftler*innen (sogar Hillary Clinton war schon zu Gast), aber auch das Segment drunken debates, wo sich Nigatu und Clayton zum alkoholisierten Debattieren herausfordern. Und am Ende jeder Folge gibt es eine Runde Drinks für die Person oder die Sache, die ihnen in der Woche besonders gut gefallen hat.

Empfehlungen

BlackER History Month: eine Liveshow mit spannenden Gästen zum Black History Month, der in den USA jedes Jahr im Februar gehalten wird.

The Room Where It All Happens: Valerie Jarrett, Sicherheitsberaterin von Barack Obama, trinkt mit zwei sehr nervösen Podcast-Moderatorinnen Champagner im Weißen Haus.

Women of the Hour

Lena Dunham kennen wir als Regisseurin und Hauptdarstellerin der Erfolgsserie Girls. Doch statt die neurotische und selbstbezogene Hannah Horvat zu sehen, lernen wir in ihrem Podcast Women of the Hour die echte Lena Dunham kennen und hören von ihren spannenden Freundinnen. Jede Folge bespricht Dunham ein Thema, von Arbeit, über Glauben, bis zu Liebesfragen und lädt dazu Frauen ein, die wirklich was erzählen können. Mal sind es ihre Kolleginnen von Girls, mal die Autorin Zadie Smith, oder Schauspielerin Emma Stone.

Empfehlungen

Work: Die Bestseller-Autorin Zadie Smith erklärt, wie sie dem Internet trotzt und nicht prokrastiniert.

Cats: Ja, richtig, hier geht es eine ganze Folge lang um Katzen, mit einem Beitrag von Girls-Star Zosia Mamet und einem Gespräch mit Dunhams Freund Jack Antonoff.